Berlin. Für die geplanten Milliardeninvestitionen in das deutsche Schienennetz braucht die Deutsche Bahn deutlich mehr Techniker und Ingenieure. „Ich muss weiter aufbauen, sonst kriege ich die Masse gar nicht bewegt“ sagte Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla. Allein um das zusätzliche Geld für Erhalt und Instandsetzung der Schienenwege abzurufen, seien 900 neue Leute notwendig. Gesucht würden Techniker, Planer und Fachleute für Ausschreibungen, die die aktuell 11.000 Kollegen verstärken. „Da rede ich noch gar nicht über Digitalisierung und andere Sachen, wo ich auch noch Personal aufbauen muss“, sagte Pofalla.
Insgesamt fließt nach Pofallas Rechnung aus verschiedenen Töpfen bis 2030 die Rekordsumme von 156 Milliarden Euro in die Infrastruktur. „Jetzt kommt es darauf an, dass wir diese gewaltige Investitionssumme auch abarbeiten können.“ Die Bahn hat mit einem gewaltigen Sanierungsstau zu kämpfen. Zahlreiche Brücken sind marode, Stellwerke stammen zum Teil noch aus Vorkriegszeiten.
Kapazität im Netz soll um ein Drittel wachsen
Die Bahn will das Netz ertüchtigen, mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik ausstatten und es ausbauen. Züge könnten dann 2030 rund 350 Millionen zusätzliche Kilometer auf dem Netz zurücklegen, so der Plan. 2018 waren es knapp 1,1 Milliarden so genannte Trassenkilometer. Die Kapazität wüchse also um etwa ein Drittel.
Bund und Bahn hatten vereinbart, bis 2030 gemeinsam rund 86 Milliarden Euro in Erhalt und Instandsetzung der Schienenwege zu stecken. Zudem sagte die Bundesregierung dem Staatskonzern in seinem Klimapaket für den Zeitraum elf Milliarden zusätzliches Eigenkapital zu. Der Bedarfsplan Schiene des Bunds, die Digitalisierung der Schiene und weitere Einzelprogramme brächten 40,5 Milliarden Euro, weitere 5,5 Milliarden Euro könnten aus Strukturhilfen nach dem Kohleausstieg kommen, zudem etwa 16 Milliarden Euro von Bund und Ländern für Lärmschutz. (dpa/tb)