Straßburg. Pläne der EU über mehr Wettbewerb bei der Bodenabfertigung an Flughäfen in Europa haben für Proteste gesorgt. Beschäftigte von Bodenabfertigungsfirmen aus Deutschland, Österreich und anderen EU-Ländern demonstrierten am Dienstag vor dem Europaparlament gegen das Vorhaben. Sie warnten vor Sozial- und Lohndumping in Bereichen wie Fahrdienste, Reinigung oder bei der Gepäckabfertigung.
Auch die Arbeitgeber wollen keine weitere Liberalisierung, die den Wettbewerb verschärfen würde, und haben sich mit den Angestellten solidarisiert. Nach Angaben des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport beteiligten sich etwa 2000 Mitarbeiter an der Kundgebung, zu der die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) aus Brüssel aufgerufen hatte. Sie forderten vom EU-Parlament, die weitere Marktöffnung der Bodendienste abzulehnen.
Das Thema steht am Mittwoch zur Abstimmung. Dabei könnten die Stimmen der Protestler Gehör finden. Linke, Sozialdemokraten und Teile der Christdemokraten könnten die Vorschläge über stärkeren Wettbewerb kippen oder in den Ausschuss zurückverweisen. 1996 wurde die Bodenabfertigung bereits liberalisiert. Nun soll der Wettbewerb von zwei auf drei oder mehr Anbieter erweitert werden. (dpa/bw)