München. Karl-Friedrich Rausch, im Vorstand der Deutschen Bahn (DB) für Transport und Logistik zuständig, übernimmt zum 1. April die Aufgaben von Thomas Lieb, bisheriger Vorstandsvorsitzender der Schenker AG und in dieser Funktion für die Geschäftsfeldleitung DB Schenker Logistics verantwortlich. Das teilte eine Sprecherin der DB Schenker Logistics der VerkehrsRundschau auf Anfrage mit. Die DB hatte am 12. März überraschend bekanntgegeben, dass man sich von Lieb mit Wirkung zum 31. März trennen werde ohne näher auf die Gründe für die Trennung einzugehen.
Auch Rausch wird nur für wenige Monate Vorstandsvorsitzender der Schenker AG
Zunächst hatte Lutz Freytag, Mitglied des Vorstands der Schenker AG für das Ressort „Finanzen/Controlling“, übergangsweise die Aufgaben von Lieb übernommen. Das war notwendig, weil Rausch im Aufsichtsrat der Schenker AG sitzt und daher nicht sofort die Aufgaben von Lieb übernehmen konnte. Doch auch Rausch wird diese Rolle nur übergangsweise ausfüllen: Denn der Vertrag des 63-jährigen läuft zum Ende diesen Jahres aus und wird altersbedingt nicht verlängert. Wer die Position von Rausch und Lieb übernehmen wird, ist noch nicht bekannt.
Neben dem personellen Wechseln hat DB Schenker Logistics auch Personal abgebaut. Ein weltweites Kostensenkungsprogramm, das im letzten Jahr angelaufen ist, hatte zum Ziel, Sachkosten und auch Personalkosten zu verringern, die laut Unternehmensangaben „in den letzten Jahren deutlich gestiegen waren“.
In der Schenker-Zentrale waren vom Kostensenkungsprogramm zehn Prozent der Beschäftigten betroffen
„Vom Kostensenkungsprogramm betroffen sind im Head-Office Essen knapp zehn Prozent von rund 800 Mitarbeitern“, teilte die Unternehmenssprecherin der VerkehrsRundschau mit. Die notwendigen Einsparungen wurden demnach gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern sozialverträglich gestaltet. In der Schenker-Zentrale in Essen sei das Programm inzwischen weitgehend umgesetzt. Betriebsbedingte Kündigungen und Entlassungen hätten vermieden werden können. „Weitere Personaleinsparprogramme stehen zur Zeit nicht an“, so die Sprecherin. Allerdings laufe in den Landesgesellschaften die Umsetzung noch. Hier sei der prozentuale Anteil der betroffenen Mitarbeiter aber deutlich geringer als in der Zentrale. (cd)