Wien. DB Schenker hat im Vorjahr sein von Wien aus gesteuertes Österreich- und Südosteuropa-Geschäft deutlich gesteigert, auch wenn die Folgen der Wirtschaftskrise noch nicht ganz überstanden seien. Das erklärte Elmar Wieland, Schenker-Chef für Österreich und Südosteuropa, vergangene Woche in Wien. „Mit dem Wachstum sind wir sehr zufrieden, mit den Margen aber nicht. Wir laufen den Kostensteigerungen noch hinterher", betonte Finanzchef Michael Meyer. Dies sei vor allem deshalb so, weil die Carrierkosten laufend steigen.
Allein seit Anfang dieses Jahres hat sich der LKW-Verkehr in Österreich um zehn Prozent verteuert. Gleichzeitig macht sich eine Laderaummangel sowohl bei LKW als auch im Bahnbereich (Wagenmangel) bemerkbar, was wiederum zu Engpässen und Preissteigerungen führt, betonte Wieland. Der Transport von 7,4 Millionen Sendungen brachte DB Schenker im Vorjahr einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro, um 12 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Wieland plädiert zudem für die Zulassung von Lang-LKW in Österreich. Vorstellbar wäre deren Zulassung auf definierten Routen (Nachtsprungverkehren). „Leider ist das Thema Lkw-Verkehr ein politisches Dogma in Österreich" und werde sich in diesem Bereich wohl nicht so schnell eine positivere Denkweise durchsetzen, schätzt der Manager.
Großes Augenmerk schenkt man der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Wieland kritisierte die österreichische Bildungspolitik. „Das Niveau der Schulabgänger ist in diesem Land erschreckend niedrig", sagte Wieland, um gleichzeitig hinzufügen, dass Schenker jährlich rund 100 Lehrlinge ausbilde. (mf)