David und Goliath in Eintracht

Jungbluth Nutzfahrzeuge als Service- und Vertriebsstützpunkt für Volvo und Renault Trucks ist in der Eifel eine bekannte Größe. "Als Vermieter mit 85 eigenen Einheiten sind wir dagegen eher klein", räumt Volker Jungbluth ein. Er und sein Bruder Toni sowie Michael Brenner für die Vertriebs GmbH sind Geschäftsführer des Familienbetriebs. Volker Jungbluth ist dabei für die Vermietung und Gebrauchtwagenvermarktung verantwortlich. "Die Stärke unserer eigenen Vermietflotte liegt im kommunalen Bereich. Deshalb haben wir viele BDF-, Müllsammelfahrzeuge und Abrollfahrgestelle im Einsatz", erklärt Jungbluth. Sattelzugmaschinen mit Kipp- und Schubbodenhydraulik sowie Drei- und Vierachs Kipper finden sich ebenfalls in der Vermietflotte. Natürlich gebe es Nachfragen von Kunden, die für kurzfristige Aufträge eine Zugmaschine brauchen oder auch mal einen Trailer. Jüngst hat die Vertriebsgesellschaft einen größeren Auftrag für den Kauf von 25 LNG-Fahrzeugen erhalten - 6x2-BDF-Fahrgestelle, die möglichst schnell in Einsatz gehen sollten. "Da die neue Antriebstechnik bei den Vertragsverhandlungen noch nicht gleich lieferbar war, wurde eine Lösung gesucht", so Jungbluth. Für die Überbrückung bis zur Neufahrzeugauslieferung habe man mit dem Partner Pema schließlich BDF-Mietfahrzeuge zur Verfügung stellen können. Seit inzwischen vier Jahren weiß Jungbluth, dass er mit dem großen Truckvermieter einen Partner für solche Fälle an seiner Seite hat. Man kennt sich schon länger, denn Pema setzt seit vielen Jahren auf Jungbluth als Servicepartner, wenn es um Service und Reparatur von Volvo und Renault aus der Mietflotte geht. Seit Anfang 2015 besteht eine Kooperation zwischen der Volvo Group Trucks Central Europe und Pema, dass Volvo Group Truck Center ihren Kunden Fahrzeuge von Pema vermieten können. Jeder Volvo-Händler trifft die Entscheidung, ob er sich daran beteiligt, selbst. "Win-Win-Situation" "Wir betrachten das als Win-Win-Situation", erläutert Udo Brestel, Vertriebsdirektor von Pema Deutschland. "Zwar verfügen wir über rund 30 Außendienstmitarbeiter, mit denen wir aber zugegeben nicht flächendeckend jeden Kunden in Deutschland erreichen können." Durch die Kooperation sei Pema indirekt beim Kunden vor Ort. "Ob der Kunde dann beim Servicepartner mietet - sofern der eine eigene Mietflotte hat - oder bei uns, entscheidet er selbst. Dieser Entscheidungsprozess ist fallweise auch ganz individuell", erläutert Brestel. Letzteres hänge natürlich in erster Linie vom gewünschten Fahrzeug, vor allem aber auch davon ab, ob der Servicepartner das Passende vorrätig habe, ergänzt Jungbluth. Auch die Konditionen, die bei der Direktanmietung anders sein könnten als bei der Vermittlung eines Pema-Fahrzeugs, spielten demnach eine Rolle. "Ehrlicherweise muss man sagen, dass Pema mit europaweit 19.000 Einheiten, zwei Drittel davon in Deutschland, natürlich anders aufgestellt ist als wir Servicepartner", sagt Jungbluth. Viele Branchenfahrzeuge im Angebot Zudem hat Pema in letzter Zeit viele Branchenfahrzeuge ins Angebot übernommen, von Dreiachs-Kippern, -Absetzkippern, -Abrollkippern und -Baustoffpritschen mit Kran über Sattelzugmaschinen mit Kompressor, Hydraulik und Telesattel bis hin zu Stahlmulden und Agrarmulden sowie Tank- und Siloaufliegern. "Es handelt sich dabei um Fahrzeuge, die sonst sehr lange Lieferzeiten aufweisen", betont Brestel. Er räumt aber auch ein, dass noch nicht alle Servicepartner der Volvo Group Trucks die Kooperationsmöglichkeit nutzen. "Ich denke, dass einige Vorbehalte haben, Pema könnte ihnen Vermietgeschäft abjagen und Kunden gegebenenfalls irgendwann direkt angehen." Jungbluth hat da keine Bedenken: "Würde man in einer solchen Partnerschaft mit falschen Karten spielen, ließe sich das nicht lange geheim halten. Und wenn sich das erst einmal herumgesprochen hat, wäre der 'Falschspieler' verbrannt." Nach Bekanntgabe, dass der auf gezogene Einheiten spezialisierte Vermieter TIP Trailer Services demnächst Pema übernehmen will - der Deal ist gerade in der Prüfung durch die EU-Wettbewerbshüter -, wollen wir von Volker Jungbluth wissen, wie er die Zeit nach einer potenziellen Übernahme einschätzt: "Natürlich haben wir uns nach Kenntnis dieser Nachricht Gedanken gemacht, ob und welchen Einfluss das auf unser Geschäft hat. Wir sind zum Schluss gekommen, dass sich dadurch wenig ändert - außer vielleicht die Rechnungsanschrift", so Jungbluth und ergänzt: "Wenn, sehen wir die positiven Aspekte - etwa ein größeres Netz an Servicestützpunkten, die Möglichkeit, auch für TIP Service- und Wartungsarbeiten übernehmen zu können, oder an dem dann noch größeren Portfolio an Fahrzeugen, vor allem Trailern, zu partizipieren." Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "Miete" www.verkehrsrundschau.de/dossiers In Kürze Seit 2015 besteht eine Kooperation zwischen Volvo Trucks Central Europe und Nutzfahrzeugvermieter Pema, in deren Rahmen Volvo-/Renault-Händler ihren Kunden Mietfahrzeuge von Pema anbieten können. Jungbluth Nutzfahrzeuge aus Plaidt in der Eifel macht mit seinem Partner Pema gute Erfahrungen. Die Vertriebskooperation in Kürze Volvo Group Truck Center vermietet seinen Kunden Pema-Fahrzeuge. Diese Kooperation zwischen der Volvo Group Trucks Central Europe und Pema besteht seit Anfang 2015. Neben etwa 1400 Fahrzeugen von Volvo stehen rund 200 Renaults in Deutschland zur Anmietung zur Verfügung. Erkennbar sind die Fahrzeuge an der Aufschrift "Pema Rental Solutions powered by Volvo/ Renault Trucks". Zusätzlich ist die Anmietung aus dem umfangreichen Trailer- und Branchenfahrzeug-Portfolio von Pema möglich. Die Anmietung erfolgt an den 25 Pema-Stützpunkten sowie an den 142 bundesweiten Service-Stützpunkten der Volvo Group Trucks, die neben den vier Pema-Werkstätten auch für Service- und Wartungsarbeiten zur Verfügung stehen. Möglich sind unter anderem Lang-/Kurzeitmiete, modulare Serviceverträge, Corporate-Design-Rahmenverträge, Subunternehmermodelle, Poolkilometer-Vereinbarungen oder Saisonraten. Zudem ist eine Einbindung in ein herstellerunabhängiges Integrationsportal für Truck- und Trailer-Telematik möglich. Im Rahmen der Kooperation werden auch exklusive Vertragsmodelle angeboten. Dazu zählt etwa ein "Pay-per-Use"-Angebot für einen 36-monatigen Mietvertrag für den Renault T480. Im monatlichen Grundpreis sind 2000 Freikilometer enthalten; über diese Freikilometer hinaus wird kilometergenau abgerechnet. gg