Das App-Prinzip: Digitale Helfer für die Hosentasche

Ohne Smartphone geht im privaten Alltag schon lange nichts mehr - das App-Prinzip kommt aber auch immer häufiger in Transport und Logistik zum Einsatz. Seien es Telematik und Auftragsabwicklung, Check-in am Terminal, Scan-Prozesse, Flottenmanagement und vor allem die Mitarbeiter-Kommunikation. Telematik- und Logistik-IT-Anbieter haben zahlreiche Lösungen im Portfolio, die teils auch unabhängig vom Stammprodukt genutzt werden können. Wie etwa die neue Workflow-Management-App EPG One Checklist & Inspection, die die Ehrhardt Partner Group (EPG) jüngst auf der LogiMAT präsentierte. Mit der für Android und iOS verfügbaren App können verschiedenste Arbeitsabläufe und Dokumentationsprozesse mithilfe von Templates und Bausteinen erstellt und abgearbeitet werden. Das Besondere: EPG integrierte die Expertise ihrer Pick-by-Voice-Tochter Lydia Voice in die Lösung. Die App liest auch alle Anweisungen und Regeln vor. Nutzer können freihändig arbeiten und Checklisten per Stimme abarbeiten - laut EPG ein auf dem Markt einmaliges Feature. Apps schnell und sicher freigeben Neuigkeiten für App-Nutzer hatte auch Telematikanbieter Trimble im Messegepäck. Der neue Trimble App Manager, ein Enterprise-Mobility-Management auf Softwareebene, ermöglicht die Implementierung und Verwaltung von Apps auf Trimble-Tablets und anderen Android-Geräten. App-Nutzungsszenarien sind schließlich sehr individuell und ständig im Fluss, sei es die Nutzung von Streamingdiensten oder bestimmter Websites für die Fahrer oder das Ausspielen von E-Learning-Programmen für Mitarbeitende. Das besondere an Trimbles App Manager ist, dass die Konfiguration von Berechtigungen und Freigabe von Apps mit nur wenigen Mausklicks erledigt ist, weil die aufwendige Verwaltung von APK-Daten (Android Package) wegfällt. "Eine zeitgemäße Telematiklösung passt sich den Bedürfnissen der Anwender an - und nicht umgekehrt", betont Lutz Siegert, Country Manager, Trimble Transport & Logistics. Mit dem App Manager dauere es von der Entscheidung bis zur Implementierung nur wenige Minuten, Nutzer seien viel flexibler, so Siegert. Einzige Voraussetzung ist, dass Endgeräte über das Betriebssystem Android Version 65.1 oder höher verfügen, welches die Google Media Services unterstützt. Das Wörtchen App bereits im Namen trägt Spedion. Der Spezialist für mobile Lkw-Telematik hat auf der LogiMAT die "Lucy App" vorgestellt. Mit der Neuentwicklung will Spedion Fahrern ermöglichen, über ihre privaten mobilen Endgeräte mit einem sicheren Log-in auf arbeitsrelevante Nachrichten und Dokumente zuzugreifen. Den Fahrern liegen so auch außerhalb des Fahrzeugs, unabhängig von der Spedion-App, Daten wie bevorstehende Touren oder Lenk- und Ruhezeiten vor. Um datenschutzkonforme Kommunikation geht es auch bei dem Start-up Heylog, das die auch von Fahrern gern genutzten Messenger-Dienste konform mit europäischen Datenschutzstandards in eine intuitive Plattform überträgt. Nachrichten können dort auch direkt in die Sprache des Fahrers übersetzt werden. "Man könnte sagen, wir machen WhatsApp fit für die Logistikbranche von heute", sagt Heylog-Mitgründer Bernhard Hauser. Das Start-up wird unter anderem von Schmitz Cargobulls Venture Builder Kubikx unterstützt. Kein Sprachgewirr mehr am Check-in Den kontaktlosen Check-in an der Rampe erleichtert derweil Cargoclix, Anbieter des Zeitfenster-Management-Systems Slot. Vor dem Hintergrund der geforderten Kontaktreduzierung im Zuge von Corona konzipiert, können Lkw-Fahrer dank der neuen App "Safe Check-in" künftig an Logistikstandorten im Lkw sitzen bleiben. Ist die Handynummer im System hinterlegt, werden Infos zu Zeitfenster und Rampe automatisch per Pushnachricht gesendet. Die Besonderheit der LogiMAT-Premiere: Sowohl automatisierte als auch direkte Nachrichten werden automatisch in die Muttersprache der Fahrenden übersetzt und umgekehrt. Das Tool ermöglicht darüber hinaus die Anmeldung der Lieferung aus dem Lkw bei Ankunft am Logistikstandort. Auch Dokumente oder Fotos können digital ausgetauscht werden. Die App kann sowohl als Bestandteil von Slot als auch als Stand-alone-Lösung genutzt werden. Pro Check-in zahlen Standortbetreiber 50 Cent. Entwickelt wurde die Cargoclix' App-Lösung in Zusammenarbeit mit mehreren Pilotpartnern, darunter dem Armaturenhersteller Grohe. Mehr zum Thema finden Sie unter #Apps www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Apps spielen bei der Digitalisierung von Logistikprozessen eine immer stärkere Rolle. Die mobilen Helfer beschränken sich dabei längst nicht mehr auf das Abarbeiten von Checklisten. Ob integrierte Übersetzung und Sprachsteuerung oder eine bequeme App-Verwaltung: Die Branche zeigt sich zur LogiMAT umtriebig. Bau dir deine App Ob Schadenerfassung, Abfahrtkontrolle, Terminal-Check-in, Unterweisungen oder andere papierlastige Dokumentationen - für jede dieser Aufgaben eine eigene App programmieren zu lassen, kostet Zeit und vor allem IT-Ressourcen, die gerade kleinere Transport- und Logistikunternehmen oft nicht haben. In diese Bresche springen No-Code-Editoren für Logistik-Apps. No- bzw.Low-Code bezeichnet eine Technologie, mit der man auch ohne Programmierkenntnisse eigene Softwareanwendungen und Apps kreieren kann. Leogistics beispielsweise, das Softwarehaus hinter der Logistikplattform myleo/dsc, hat kürzlich einen neuen App-Baukasten eingeführt, mit dem Micro-Apps für manuelle Logistikprozesse einfach konfiguriert, digitalisiert und integriert werden können. Bei der App-Erstellung im Editor können Anwender eine individuelle Anzahl an Screens zur ihrer App hinzufügen, dort angezeigte Texte definieren, per Drag & Drop Eingabefelder platzieren, relevante Informationen erfassen sowie Checkboxen, Drop-down-Menüs oder eine Scan-Funktion integrieren. Die fertigen Apps sind in zahlreiche Sprachen übersetzbar. Komplett auf einen App-Baukasten verlegt hat sich derweil SmapOne. Kunden können über den SmapOne-Designer sogenannte "Smaps" per Drag-and-drop aus fertigen App-Bausteinen erstellen. Im SmapOne-Portal werden die "Smaps" konfiguriert, Nutzergruppen erstellt, Aufgaben verwaltet und erfasste Daten strukturiert abgelegt. mh

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