Peking/Hongkong. Die Fusionswelle unter den weltgrößten Containerreedereien setzt sich mit einer weiteren geplanten Milliardenübernahme fort. Die chinesische Reederei Cosco will die Orient Overseas International aus Hongkong für umgerechnet 5,5 Milliarden Euro übernehmen, wie sie am Sonntag mitteilte. Mit dem Deal entsteht die drittgrößte Containerreederei der Welt.
Die Familie Tung, die Orient Overseas kontrolliert, hat die Offerte den Angaben zufolge bereits angenommen. Allerdings müssen die Kartellbehörden und die Aktionäre von Cosco noch zustimmen. Gut 90 Prozent von Orient Overseas sollen künftig Cosco gehören, knapp 10 Prozent dem Hafen von Shanghai.
Fusionen als Ausweg aus der Schifffahrtskrise
Wenn der Zusammenschluss gelingt, liegt die fusionierte Reederei auf der Weltrangliste hinter der dänsichen A.P. Møller-Maersk und der Mediterranean Shipping Company (MSC) mit Sitz in Genf. Gemeinsam kommen Cosco und Orient Overseas auf mehr als 400 Schiffe mit einer Kapazität von mehr als 2,9 Millionen TEU – bereits bestellte Schiffe eingerechnet.
Immer mehr Reedereien suchen einen Ausweg aus der andauernden Krise in Zusammenschlüssen. Erst vor wenigen Wochen schloss sich Hapag-Lloyd mit der arabischen UASC zusammen. Auf der Rangliste der weltgrößten Containerreedereien steht die fusionierte Gesellschaft mit rund 230 Schiffen auf Platz fünf. (dpa)