Essen. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index ist im August saisonbereinigt von 111,1 auf 110,6 gesunken. Dies gaben das Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) und das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) am Dienstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt. Das ist damit der dritte Rückgang in Folge, womit der Index seit Mai 3,4 Punkte verloren hat. Die Entwicklung weist auf eine mittlerweile recht ausgeprägte Schwäche des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren hin. Allerdings kann man trotz des deutlichen Minus bisher nicht von einer krisenhaften Entwicklung sprechen, heißt es in der Mitteilung. Während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 war der Index zeitweise um mehr als 16 Punkte binnen drei Monaten gesunken.
Das Ergebnis für Juli wurde ungewöhnlich kräftig von 112,4 auf 111,1 nach unten revidiert. Dies war allerdings zu erwarten, da die damalige Schnellschätzung auf den Angaben einer kleineren Zahl von Häfen basierte als in den vorhergehenden Berechnungen. Der Schnellschätzung für den August liegen die Angaben von 32 Häfen zugrunde, die rund 48 Prozent des im Index abgebildeten Containerumschlags tätigen. Erneut fehlen die Daten einiger umschlagstarker chinesischer Häfen.
In den Index gehen die vom Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) im Rahmen seiner Marktbeobachtung fortlaufend erhobenen Angaben von 72 internationalen Häfen ein, die rund 60 Prozent des weltweiten Containerumschlags tätigen. Da der internationale Handel im Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird, lassen diese Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu. (bw)