Hamburg. Der Chef der größten deutschen Reederei erwartet angesichts der anhaltende Krise der internationalen Schifffahrt auch Pleiten in Deutschland. „Es werden deutsche Schifffahrtsunternehmen auf der Strecke bleiben. Von selbst wird sich die Branchenkrise nicht lösen – das verkennen erstaunlich viele deutsche Reedereien“, sagte Hermann Klein, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Reederei Blue Star Holding, dem „Hamburger Abendblatt“ (Montagausgabe). Gemessen an der Tonnage, ist die Blue Star Holding das größte deutsche Schifffahrtsunternehmen.
Blue-Star-Chef Klein erwartet keine schnelle Erholung des Marktes. „Die Aussichten für die kommenden 18 bis 30 Monate sind keine guten“, sagte er. „Vor allem für viele kleinere deutsche Reedereien dürfte es sehr schwer werden. Wir haben in Deutschland rund 400 Reedereien. Deren durchschnittliche Flottengröße liegt bei unter zehn Schiffen.“ Deshalb setzt die Blue Star Holding auf Größe. Das Unternehmen, das derzeit 137 Schiffe mit rund zehn Millionen Tonnen Tragfähigkeit betreibe, sei offen für weitere Partner, sagte Klein.
Viele vor allem kleinere Containerschiffe verdienen derzeit laut „Abendblatt“ wegen zu geringer Charterraten, der Mieten für die Schiffe, nicht mehr genügend Geld. Zinsen und Kredittilgungen könnten nicht mehr bedient werden. (dpa)