Paris. Für die weltweite Nummer 3 im Seetransport von Containern stehen die Zeichen auch in diesem Jahr noch auf Gelb. Die Tarife bleiben wegen des Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage weiter unter Druck. Dies ist die Einschätzung von Michel Sirat, Finanzchef bei der in Marseille ansässigen Reederei CMA CGM, der die Jahreszahlen 2013 für das Unternehmen vorstellte.
Beim Volumen geht er weltweit von einem Zuwachs um 3 bis 4 Prozent aus, glaubt jedoch, dass CMA CGM selbst auf ein Plus von 4 bis 5 Prozent kommen könnte. Die Erwartung basiert nicht zuletzt auf den Erwartungen, die an die geplante Allianz P3 der drei Marktführer Maersk, MSC und CMA CGM geknüpft sind. Von der US-amerikanischen maritimen Kontrollbehörde FCM hat das Projekt kürzlich schon grünes Licht bekommen. Darin einbezogen sein würden mehr als 250 Containerschiffe.
Beim Umsatz trat CMA CGM im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Stelle. Wie im Vorjahr lag er 15,9 Milliarden Dollar. Dies steht in scharfem Kontrast zur Mengenenwicklung, denn befördert wurden letztes Jahr 7,5 Prozent mehr als 2012 - insgesamt waren das 11,4 Millionen 20-Fuß-Container (TEU). Damit lag das Volumenwachstum über dem Markt, der im vergangenen Jahr um rund 3 Prozent zugelegt hat.
Beim operativen Ergebnis (Ebit), kam CMA CGM im vergangenen Jahr auf 756 Millionen Dollar und musste damit einen Rückgang um 26,9 Prozent hinnehmen. Der Nettogewinn stieg dagegen nach 332 Millionen im Vorjahr auf 408 Millionen Dollar. Stark dazu beigetragen habe der im Juni 2013 getätigte Verkauf der Hafenterminal-Tochter Terminal Link, der dem Unternehmen 200 Millionen Dollar eingebracht hat, sagte der Finanzchef.
Pläne eines Börsengangs hat die Reederei inzwischen ad acta gelegt. Mit Blick auf die Anfang 2013 mit den Gläubigerbanken verhandelte Neustrukturierung der Schulden konnte der Container-Transporteur jetzt darauf verweisen, dass die Nettoverschuldung im letzten Jahr um 20 Prozent geschrumpft ist und man am Jahresende über mehr als 1,5 Milliarden Dollar Liquidität verfügte.
Bei der operativen Marge lag CMA CGM nach eigenen Berechnungen mit 4,8 Prozent an zweiter Position hinter dem Dänen Maersk, damit aber gleichwohl um 1,5 Punkte unter dem Vorjahresstand von 6,3 Prozent. Sirat macht hierfür den Preisdruck am Markt verantwortlich. Diese werden auch 2014 unter Druck stehen. (jb)