Hamburg. Die französische Reederei CMA CGM hat offenbar versucht, Hapag-Lloyd zu übernehmen. Dies habe Großaktionär Klaus-Michael Kühne bestätigt, berichtet der NDR. Kühne wehrte den Vorstoß jedoch ab. Eher seien die Franzosen ein Übernahmekandidat für Hapag-Lloyd, betonte er im Rahmen der Hauptversammlung des Konzerns.
Nachrichtenagenturen berichten, dass laut Hapag-Lloyd keine Gespräche mit CMA CGM stattgefunden hätten. Die derzeitigen Eigentümer von Hapag-Lloyd sind die chilenische Reederei CSAV (25,5 Prozent), Kühne Maritime (20,5 Prozent), HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH (13,9 Prozent), Qatar Investment Authority (14,5 Prozent) und Public Investment Fund of Saudi Arabia (10,2 Prozent).
Im Vorfeld der Hauptversammlung hatte Hapag-Lloyd seine Jahresprognose aufgrund unvorhergesehen stark gestiegener Kosten gesenkt. So könnte der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 2018 von den rund 411 Millionen Euro des Vorjahres bis auf 200 Millionen Euro fallen. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kalkuliert Hapag-Lloyd nun mit einem Wert zwischen 900 Millionen und 1,15 Milliarden Euro, nachdem im Jahr zuvor 1,05 Milliarden Euro erzielt wurden. Die Reederei leidet unter anderem unter dem Preiskampf in der Branche, hohen Treibstoffkosten und Charterraten und sich nur langsam erholenden Frachtraten. (sno)