Hong Kong. Die Ergebnisse im dritten Quartal der China Cosco Holdings sind niederschmetternd. Das größte Schifffahrtskonglomerat des Landes der Mitte verzeichnet aufgrund von fallenden Frachttarifen, Überkapazität, einen schrumpfenden internationalen Markt und speziell der ernsten Situation im internationalen Trockenschüttgut-Markt einen Nettoverlust von 2,07 Milliarden chinesischen Yuan (rund 240 Millionen Euro).
Die in Tianjin ansässige Containersparte handelte ein Gesamtvolumen von 1.892.161 TEU (Standardcontainer) im dritten Quartal (+14,2 Prozent). In den ersten drei Quartalen erreichte das Umschlagvolumen 5.131.795 TEU (+11,4 Prozent). Trotzdem sank der gesamte Ertrag um 21,3 Prozent auf rund eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr.
In den ersten neun Monaten des Jahres fiel der Gesamtertrag in diesem Bereich um 11,7 Prozent auf 2,93 Milliarden Euro. Der Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführer Wei Jiafu, der bald nicht-geschäftsführender Vorstandsvorsitzender bei Cosco wird, sieht laut Bloomberg als Ursache für das Fiasko die globale Überkapazität und sinkende Frachtraten. Gemäß Cosco sanken die Containertarife verglichen mit dem Vorjahr um 26 Prozent auf den transpazifischen Routen und 41 Prozent auf den Asien-Europa-Linien.
Die Verkäufe fielen im Containergeschäft um 21 Prozent im dritten Quartal bei gleichzeitigem Zuwachs des Volumens um 14 Prozent. Die Verkäufe auf den Asien-Europa-Routen nahmen sogar um 33 Prozent bei 13 Prozent Volumenzuwachs ab. Falls sich der Markt nicht verbessert, will Cosco Schiffe stilllegen. Huang Wenlong, Analyst bei BOC International in Hong Kong, sagte laut Bloomberg: „Je mehr die Reedereien jetzt transportieren, desto mehr Geld verlieren sie." (rup)