Berlin. Deutsche Unternehmen in China erledigen einen Großteil ihrer Transport- und Logistikaufgaben in Eigenregie. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC (Pricewaterhouse-Coopers) hervor. Demnach betraut nur eine Minderheit externe Kontraktlogistiker mit der Abwicklung komplexerer Vorgänge.
"Der Großteil der Befragten bewertet den Entwicklungsstand der Logistikdienstleistungen in China sehr zurückhaltend", sagte Klaus-Dieter Ruske, Partner und Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PWC. Für Logistikanbieter bedeute das im Umkehrschluss, dass es in China ein großes, weitgehend ungenutztes Marktpotenzial für hochqualitative und komplexe Dienstleistungen gebe, so Ruske.
Den Gütertransport gibt jedes vierte der 250 befragten Unternehmen nicht aus der Hand. Besonders selten werden externe Anbieter für die Überwachung der Lieferketten eingeschaltet. Knapp zwei von drei Befragten kontrollieren ihre Supply Chain selbst. PWC stellt als bemerkenswert heraus, dass die Kontrolle in Eigenregie nicht unbedingt Vorteile bringt. So wären 29 Prozent der Unternehmen mit der internen Überwachung der Lieferkette "hoch zufrieden". Bei Befragten mit externen, nicht-chinesischen Partnern lag dieser Prozentsatz sogar bei 33. "Die Vorbehalte gegenüber der stärkeren Einbindung von Kontraktlogistikern sind offenbar nicht immer auf Erfahrungswerte, sondern zumindest bei einigen Unternehmen auch auf Vorurteile gestützt", so Ruske.
Zwei Drittel der Befragten lehnen der Studie nach die stärkere Einbindung externer Logistikpartner aber aus grundsätzlichen Erwägungen ab. Sie fürchten eine zu große Abhängigkeit von externen Partnern. Vier von zehn Unternehmen sehen zudem die Gefahr eines Know-How-Transfers an Wettbewerber.
Die Studie ist im Internet unter http://www.pwc.de/logistik-markt-china abrufbar. (nck)