Peking/Genf. China hat als 70. Land der Welt die Konvention über internationale Gütertransporte unter der Deckung des Carnet TIR (TIR-Konvention) unterzeichnet. Ab 5. Januar 2017 kann die Volksrepublik das vereinfachte Zollverfahren zur vorübergehenden Einfuhr beziehungsweise dem Transit von Waren nutzen. Die Internationale Straßentransportunion (IRU) bezeichnete die Ratifizierung des Abkommens als wichtigen Schritt für einen besseren Land- und Multimodalverkehr von Gütern zwischen Asien und Europa und als Zeichen, dass sich die Volksrepublik zunehmend an die globalen Transport- und Handelsnormen anpasst.
Die Teilnahme am TIR-Verfahren unterstreiche vor allem Chinas Seidenstraßen-Initiative. Diese fokussiert sich auf den Ausbau der Transportinfrastruktur sowohl auf dem Land- als auch auf dem Seeweg von China durch Zentralasien beziehungsweise durch den Indischen Ozean nach Europa. Um den internationalen Handel zu fördern, will China neue Straßen und Bahnstrecken bauen. 40 Milliarden Dollar stellt das Land dafür bereit. Die Beförderung von Gütern ist derzeit noch teuer und teilweise sehr umständlich, was Zollformalitäten und Kontrollen angeht.
China ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes der wichtigste Wirtschaftspartner Deutschlands in Asien, Deutschland ist Chinas wichtigster Handelspartner in Europa. Das asiatische Land ist seit 2010 die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nach den USA. Der chinesische Außenhandel hat sich in den letzten zwölf Jahren mehr als verzehnfacht. Die chinesischen Exporte und Importe sanken 2015 allerdings. Die schlechten Handelszahlen haben in der Volksrepublik für Unruhe gesorgt. Bessere Handelsrouten und Transportkorridore zwischen Asien und Europa sind insofern Teil der chinesischen Wirtschaftspolitik. Dasselbe gilt vermutlich auch für die Ratifizierung der TIR-Konvention. (ag)