CargoBeamer geht nach China

Geschäftspartner aus China kommen immer mehr in Mode. An dem deutschen Roboter-Hersteller Kuka hat sich der chinesische Hausgeräte-Konzern Midea die Mehrheit gesichert. Und die chinesische Reederei Cosco hat die Mehrheit der Anteile an der Hafengesellschaft in Piräus übernommen. Jetzt streckt auch CargoBeamer (CB) seine Fühler nach Fern-Ost aus: Letzte Woche unterzeichnete der Vorstandsvorsitzende der CargoBeamer AG, Hans-Jürgen Weidemann, in Beisein bayerischer Polit-Prominenz eine Vereinbarung mit dem Waggonproduzenten Zhongche Group aus Jinan sowie ATOP International Investment aus Peking. Gemeinsam wollen sie Züge mit der CB-Technologie fahren lassen. In der Region Shandong an der Ostküste Chinas soll auch das erste Terminal entstehen. Erste Züge sollen in drei Jahren fahren "Wir streben zunächst die Waggonzulassung in China an", sagte Weidemann der VerkehrsRundschau. Dafür veranschlagt er ein bis zwei Jahre. Parallel dazu sollen die Planungen für den Bau von Terminals vorangetrieben werden. "Weidemann rechnet damit, dass spätestens in zwei Jahren mit dem Bau der Terminals begonnen werden kann. "In zwei bis drei Jahren fahren dann die ersten Züge", kündigte er an. In Deutschland ist das Unternehmen seit 2003 als eine AG auf dem Markt (siehe auch Kasten). Terminals gibt es noch nicht. "Aber es laufen in Deutschland und im europäischen Ausland Planfeststellungsverfahren", sagte der CB-Chef. Wo, wollte er nicht verraten: "Wir werden in den kommenden Monaten dazu Neues verkünden", sagte er. Eine Pilotanlage gibt es auf dem Gelände des Volkswagen-Werks in Wolfsburg. Zudem werden CB-Waggons auf einigen Zügen des Kombinierten Verkehrs (KV) eingesetzt, dort aber mit herkömmlicher Krantechnologie umgeschlagen. Züge mit CB-Technologie sollen auch zwischen China und Europa zum Einsatz kommen. Der Vorteil: Die Waggons können ohne großen Aufwand der jeweiligen Spurweite angepasst werden, eine Umkranung ist nicht notwendig. "Wir können dadurch die Laufzeit zwischen Europa und China um zwei Tage verkürzen", sagte Weidemann. Auf dieser Strecke soll auch ein extra für die CB-Waggons konzipierter Container, die CBoxx, zum Einsatz kommen. Dessen Ladegewicht ist nach Angaben von CB im Vergleich zu einem 40-Fuß-Container um 80 Prozent höher. Das verfügbare Volumen soll sich um 57 Prozent im Vergleich zu einem 40-Fuß- plus 20-Fuß-Container verbessern. Möglich wird dies dadurch, dass die Container dem Tragwagen angepasst werden und beispielsweise die Mulde in der Mitte des Waggons ausnutzen. Doch mit chinesischen Unternehmen gibt es nicht nur positive Erfahrungen, wie das Beispiel eines windigen chinesischen Investors zeigt, der sich am Flughafen Hahn beteiligen wollte. "Wir sind vor Ort gewesen und haben dort mit den Partnern gesprochen," entgegnet Hans Albrecht, Aufsichtsratsmitglied von CB. Die Zhongche Group Jinan sei ein zuverlässiger Partner, der Erfahrungen im Waggonbau in China habe. Eine Beteiligung der chinesischen Partner an CB war bislang allerdings nicht Gegenstand der Gespräche, teilte das Unternehmen der VerkehrsRundschau mit. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier China www.verkehrsrundschau.de/dossiers Cargobeamer Mehdorn und Kanzler Schröder Die CargoBeamer AG wurde 2003 gegründet. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Sattelauflieger, die nicht kranbar sind, trotzdem im Kombinierten Verkehr per Bahn zu transportieren. Noch ist der durchschlagende Erfolg ausgeblieben. Auch deshalb hat CargoBeamer einen Beirat gegründet, der prominent besetzt ist, unter anderem mit dem ehemaligen Bahnchef Hartmut Mehdorn, Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem ehemaligen Chef der Bertelsmann AG, Mark Wössner.cd

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