Bremen. Das Klima in der deutschen Logistikwirtschaft hat sich im ersten Quartal leicht eingetrübt. Dies geht aus der jüngsten Erhebung (Märzbefragung) zum Logistik-Indikator hervor, den das Institut für Weltwirtschaft im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) ermittelt.
Das Gesamtklima gab 3 Punkte ab; mit einem Indexstand von nunmehr 129,6 Punkten bewegt sich der Gesamtindikator aber immer noch deutlich oberhalb der neutralen 100er-Marke. Während sich die Erwartungen nahezu unverändert zeigten, wird die Lage entgegen dem vorsichtigen Optimismus im Vorquartal nicht mehr ganz so günstig eingeschätzt (Rückgang um 5,1 auf jetzt 122 Zähler). Das Logistikklima hat auf beiden Marktseiten etwas nachgegeben, bei den Auftraggebern mit einem Rückgang um 3,6 Punkte etwas stärker als bei den Dienstleistern (minus 2,1 Zähler).
Die Konjunkturtendenz – also die Erwartung an die weitere Marktentwicklung - weist aber für beide Marktseiten deutlich nach oben: per Saldo rechnen im Schnitt 40 Prozent mit einer Verbesserung der Geschäftslage im Frühjahr. Vor drei Monaten waren es nur 22 Prozent.
Die Logistikdienstleister berichten zwar über eine gegenüber dem Vorquartal noch etwas verbesserte Auftragslage bei allgemein stabiler Geschäftslage. Das Neugeschäft (Auftragseingänge) war aber nicht mehr ganz so lebhaft. In der Folge hat sich die Kapazitätsauslastung auf breiter Front normalisiert. Die Erwartungshaltung für die kommenden 12 Monate ist hinsichtlich Auftragslage und Geschäftsentwicklung auf hohem Niveau etwas zurückhaltender, dafür haben die Investitions- und Einstellungsbereitschaften ihren Aufwärtstrend bestätigt. Die Logistikanwender in Industrie und Handel bestätigen das Lagebild der Anbieterseite. Einer als normal eingeschätzten Kapazitätsverfügbarkeit steht weiterhin ein hoher, aber gegenüber dem Vorquartal etwas niedriger. Die Befragung lief von Anfang bis Mitte März. Die sich zuspitzende Krim-Krise nimmt daher bislang nur sehr geringen Einfluss auf die Geschäftserwartungen. (diwi)