Bremen. Zum Jahresauftakt hat sich das Konjunkturklima in der deutschen Logistikwirtschaft aufgehellt. Zu diesem Ergebnis kommt jüngste Erhebung zum Logistik-Indikator, den das Institut für Weltwirtschaft im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) ermittelt hat. Bei wenig veränderter Lageeinschätzung wird die Entwicklung auf Jahresfrist merklich optimistischer eingeschätzt als noch vor drei Monaten. Auch die kurzfristigen Aussichten zogen an und signalisieren für das Frühjahr eine per Saldo positive Geschäftstendenz.
Der umfassende Gesamtindikator für die deutsche Logistikkonjunktur hat moderat um 8,2 auf 128,7 Punkte zugelegt. Der Klimawert liegt damit wieder deutlicher über der neutralen 100er-Marke und weist dementsprechend auf stärkere konjunkturelle Expansionskräfte hin. Während das Geschäftsklima auf der Anbieterseite (Logistikdienstleister) praktisch unverändert blieb (Anstieg um 1,3 auf 125,2), zog es auf der Anwenderseite (Industrie und Handel) spürbar an (Anstieg um 15,1 auf 132,1). Getrieben wurde die Klimaaufhellung auf beiden Marktseiten von optimistischeren Erwartungen für die kommenden 12 Monate (Verbesserung um 19,6 auf 130,6), während die Lageeinschätzung für das laufende Quartal leicht nachgegeben hatte.
Spürbare Belebung erwartet
Aktuell weist die Befragung für die Geschäftstendenz im Folgequartal für beide Marktseiten auf eine spürbare Belebung hin. So rechnet ein Viertel der Befragten mit einer besseren Geschäftslage im Frühjahr. In dieser Einschätzung stimmen beide Marktseiten überein, mit einer Verschlechterung rechnet fast keiner der befragten Logistikexperten. Die etwas schlechtere Lageeinschätzung der Logistikanbieter (Rückgang um 8,2 auf 126) beruht mit Ausnahme des unverändert eingeschätzten Auslandsgeschäfts auf einer leicht ungünstigeren Ausprägung aller übrigen Teilindikatoren, die jeweils aber alle sämtlich weiterhin im expansiven Bereich liegen. Die optimistischeren Erwartungen (Anstieg um 10,9 auf 124,4) speisen sich aus einer spürbaren Verbesserung von Auftrags- und Geschäftslage. Allerdings äußern sie sich noch nicht in einer Anpassung der bisherigen Kapazitätsplanung.
Der Logistik-Indikator wird vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) an der Universität Kiel für die Bundesvereinigung Logistik (BVL) berechnet. Konstruktionsgemäß kann der Indikator Werte zwischen 0 und 200 annehmen, wobei ein Wert von 100 eine konjunkturelle Normalsituation kennzeichnet. (sno)