Bonn. Durch Frachtkriminalität entstehen Logistik, Handel und Industrie jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Doch bislang konzentrierten sich Security-Aktivitäten von Ministerien und Behörden ausschließlich auf den Schutz von Lieferketten vor terroristischen Anschlägen. Im Kampf gegen die organisierte und auf Frachtraub spezialisierte Kriminalität stehen Logistikbetriebe und Versicherungen weitgehend allein. „Beim Diebstahl von Fahrzeugladungen ermitteln Polizeibehörden nicht anders als bei Wohnungseinbrüchen und Handtaschendiebstählen“, bestätigt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des Speditionsverbands DSLV gegenüber der VerkehrsRundschau. „Es fehlt an spezialisierten Polizeieinheiten, die auf organisierte Banden schnell reagieren können“, erklärt Huster weiter. Die Länderzuständigkeiten erschwerten zudem die Ermittlungen.
Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat jetzt auf die Forderungen der Wirtschaft reagiert. Ergebnis eines Austausches mit der betroffenen Wirtschaft sei die Vorlage einer neuen Einzelmaßnahme für den Aktionsplan Güterverkehr und Logistik, der gerade konzipiert wird. „Die Wirtschaft braucht neben der Unterstützung des BMVI vor allem auch die des Bundes- und der Länderinnenministerien“, so Huster. (bb)