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Bundeskartellamt will Fusion von DSD und Remondis untersagen

15.04.2019 13:38 Uhr
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Die Pläne von Remondis, DSD zu übernehmen, könnten in den Müll landen
© Foto: R4223/dpa/picture-alliance

Die Übernahme von DSD (Duales System Holding) durch den Entsorgungsdienstleister Remondis droht zu scheitern. Das Bundeskartellamt befürchtet eine Behinderung des Wettbewerbs.

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Bonn. Schlechte Nachrichten für Remondis: Die beabsichtigte Übernahme von DSD – Duales System Holding durch den Entsorgungsdienstleister steht vor dem Aus. Das Bundeskartellamt hegt Einwände. „Nach vorläufiger Bewertung würde die Übernahme von DSD durch Remondis zu einer Behinderung des Wettbewerbs bei den dualen Systemen in Deutschland führen. Zu befürchten wären höhere Kosten für DSD-Wettbewerber, erhebliche Marktanteilsgewinne von DSD und letztlich höhere Preise auf dem Markt für duale Systeme“, sagte heute Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.

Remondis und DSD haben zwei Wochen Zeit für eine Stellungnahme

Nach dem bisherigen Ermittlungsergebnis beabsichtigt das Bundeskartellamt, das Fusionsvorhaben der beiden Unternehmen zu untersagen. Remondis und DSD haben nun Gelegenheit, binnen zwei Wochen Stellung zu dem Entscheidungsentwurf des Bundeskartellamtes zu nehmen.

Remondis ist die Nummer eins in Deutschland

Remondis ist nach Aussage des Kartellamtes das mit Abstand größte deutsche Entsorgungsunternehmen. Es ist auf fast allen Märkten der Entsorgungswirtschaft tätig. Hierzu zählen insbesondere die Sammlung (Erfassung), Sortierung und Aufbereitung von Verkaufsverpackungen sowie die anschließende Vermarktung beziehungsweise Verwertung. Remondis ist eine Tochter der Familienholding Rethmann, zu der auch die Spedition Rhenus zählt.

DSD wiederum ist nach Angaben des Kartellamtes das größte duale System in Deutschland. Duale Systeme organisieren das Verpackungsrecycling im Auftrag und gegen Entgelt der Hersteller, Importeure oder Händler (sogenannte Inverkehrbringer) von Verpackungen. Duale Systeme wie DSD beauftragen dann wiederum die eigentlichen Entsorgungsunternehmen wie zum Beispiel Remondis mit der Erfassung, Sortierung und Aufbereitung des Verpackungsmülls.

Bundeskartellamt befürchtet einen Preisanstieg

Das Bundeskartellamt nannte drei Gründe für sein Veto: Es könnte durch die Übernahme der Anreiz entstehen, dass Remondis seine Preise für die von den Wettbewerbern von DSD benötigten Vorleistungen der Sammlung, Sortierung und Aufbereitung von Verpackungsabfällen erhöht. Die Folge könnten erhebliche Marktanteilsgewinne von DSD sein, also eine Verdrängung von DSD-Wettbewerbern, und letztlich höhere Preisen auf dem Markt für duale Systeme.

Als zweiten Grund nennt das Bundeskartellamt, DSD könne sein erhebliches Nachfragevolumen künftig zur Verdrängung von Remondis-Wettbewerbern einsetzen. DSD habe Zugriff auf hohe Abfallmengen. Das fusionierte Unternehmen könne diese künftig zur weiteren Verarbeitung in Remondis-Anlagen umleiten und verbleibende Unteraufträge an Wettbewerber strategisch einsetzen.

Und drittens drohe durch eine Fusion eine marktbeherrschende Stellung im Markt von aufbereiteten Glasscherben aus Hohlglasbehältern.

bvse begrüßt die Entscheidung des Kartellamtes

In einer ersten Stellungnahme sagte der Hauptgeschäftsführer des bvse (Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung), Eric Rehbock: „Die Bekanntgabe der ersten Ermittlungsergebnisse des Bundeskartellamtes bestätigen die Sorgen der mittelständischen Recycling- und Entsorgungsunternehmen. Wenn das mit großem Abstand größte Entsorgungsunternehmen das größte Duale System übernimmt, wird das erhebliche Marktauswirkungen haben.“ Der Verband hatte zu der Übernahme ein Gutachten in Auftrag gegeben, das zu dem Ergebnis gekommen war, dass der Zusammenschluss zu einer erheblichen Behinderung des Wettbewerbs im Rahmen der Abfallerfassung führen könnte. (cd)

 

 

 

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