Berlin. Der Bund will sämtliche Lärmsanierungsprojekte an Bahnstrecken noch einmal nachrechnen. Grund sind Änderungen der Lärmgrenzwerte zu Jahresbeginn 2015 und 2016, wie das Bundesverkehrsministerium mitteilte. Durch sie haben mehr Anwohner Anspruch auf Lärmschutz. Mögliche Mehrkosten könnten derzeit nicht beziffert werden, heißt es in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Fraktion Die Linke. Ergebnisse sollen bis zum Jahresende vorliegen. Verzögerungen seien aber nicht zu erwarten.
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Lärm an Bahnstrecken bis 2020 verglichen mit 2008 zu halbieren. „Wir wollen mehr Güter von der Straße auf die Schiene holen”, sagte Minister Alexander Dobrindt (CSU). „Dafür müssen wir den Bahnlärm reduzieren.”
Fördermittetel für Lärmschutzwände und Schienen-Dämpftechnik steigen
Für Lärmschutzwände und Dämpftechnik an Schienen gibt der Bund in diesem Jahr abermals mehr Geld aus. Die Fördermittel steigen nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums in diesem Jahr von 130 Millionen Euro auf 150 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr wurde jedoch nicht die gesamte Summe abgerufen: 107,3 Millionen Euro flossen ab. In diesem Jahr werde eine höhere Zahl erwartet, teilte das Ministerium mit.
Fördergeld gibt es auch für den Einbau lärmmindernder Bremsen in Güterwaggons. Nach dem Koalitionsvertrag soll es Nachtfahrverbote und andere Beschränkungen für laute Güterwagen geben, wenn nicht die Hälfte der Wagen bis 2016 auf umgerüstet ist. Dieses Ziel ist nach offiziellen Zahlen noch nicht erreicht. Von 172 500 Güterwagen hat bis jetzt knapp jeder fünfte die genannten Bremsen. Die Bahn will bis 2020 ihre Güterwagen komplett auf lärmreduzierte Technik umrüsten. (dpa)