Berlin. Die Bundesregierung hat Berichte über eine angebliche Rücktrittsdrohung von Bahnchef Rüdiger Grube bei einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zurückgewiesen. Das Gespräch habe nicht stattgefunden, stellten der Regierungssprecher Steffen Seibert und auch die Deutsche Bahn am Freitag in Berlin klar. Auch von der Deutschen Bahn kam umgehend ein Dementi: „Es hat ein solches Treffen nicht gegeben“, heißt es in einer DB-Mitteilung. Auch habe Rüdiger Grube nicht mit Rücktritt gedroht.
Laut „Spiegel Online“ soll Grube vergangenen Mittwoch im Gespräch mit Merkel mit Rücktritt gedroht haben, falls die Bundesregierung nicht die von der EU-Kommission im 4. Eisenbahnpaket formulierten Regeln verhindere, die eine strikte Trennung von Schienennetz und Bahnbetrieb vorschreiben würden.
Seibert betonte, die Position der Bundesregierung zum geplanten 4. Eisenbahnpaket der EU-Kommission sei seit längerem bekannt. Dessen Ziel, die nationalen Bahnmärkte zu öffnen, werde unterstützt. In Deutschland aber sei der Bahnmarkt sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr vollständig geöffnet. Dies zeige sich an den wachsenden Anteilen der Wettbewerber der Deutschen Bahn AG. Die Bundesregierung lehne aber eine verbindliche Vorschrift ab, Netz und Betrieb eigentumsrechtlich zu trennen. Damit seien deutliche Risiken verbunden. (dpa)