Kiel. Der Ausbau der Autobahn A 7 auf schleswig-holsteinischem Boden soll Ende des Jahres fertig sein. Es sei das Jahr des Endspurts, sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) am Montag in Kiel. Dann wären rund 95 Prozent der Strecke realisiert, was zu einer deutlichen Entspannung des Verkehrs führen werde. „Das bedeutet allerdings für alle Beteiligten noch eine große Herausforderung, um die erforderlichen Leistungen auf den insgesamt 65 Kilometern zu realisieren.” Dazu gehörten auch mehrere nächtliche Voll- und Teilsperrungen der Autobahn.
Obwohl vier Bauabschnitte bereits fertiggestellt seien, sei die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr auf rund 1030 gestiegen (2016: rund 740). Glücklicherweise sei es überwiegend bei Blechschäden geblieben, sagte Buchholz. Die Zahlen würden nun detailliert ausgewertet, um weitere Optimierungen im Hinblick auf die Verkehrssicherheit zu veranlassen. Buchholz appellierte zudem an die Verkehrsteilnehmer, aufmerksam und mit der notwendigen Geduld die Strecke zu befahren.
Verkehrsführung hat sich bewährt
Auch Hamburgs Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) zeigte sich beim A 7-Jahresgespräch in Kiel zufrieden mit dem Verlauf des Projekts. Die beiden Politiker zeigten sich überzeugt, dass sich die gewählte Verkehrsführung im Baustellenbereich bewährt hat.
Die Erweiterung der Autobahn und der Bau der Hamburger Deckel seien zukunftsweisende Projekte mit erheblicher Strahlkraft. Der Projektleiter des deutschen Autobahnplaners Deges, Bernd Rothe, sagte, die Deckel seien „ein Stück weit Stadtreparatur” der Schneisen, die durch den Bau der A 7 durch ganze Stadtteile geschlagen worden seien.
Die Verzögerungen beim Bau eines dieser Tunnel, des mehr als 500 Meter langen Lärmschutzdeckels in Schnelsen, sind nach Ansicht Horchs moderat. Die erste Röhre soll nun im Sommer in Betrieb gehen. Ursprünglich sollte der Verkehr schon Ende 2017 durch diese Tunnelhälfte fließen.
Der Ausbau der A 7 zwischen Bordesholmer Dreieck und dem Autobahndreieck Hamburg-Nordwest wird in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) ausgeführt. Insgesamt gehören zum Projekt neben der Erweiterung der Fahrbahn auch 100.000 Quadratmeter Lärmschutzwände, zehn Rastanlagen, 72 Brücken und der 550 Meter lange Lärmschutztunnel Schnelsen. Konventionell, das heißt staatlich finanziert, werden unter anderem der Tunnel Altona (Bauzeit 2020-25) und der Tunnel Stellingen (2016-2020). (dpa)