Brüssel. Für die Verhandlungen über einen Brexit-Handelspakt der Europäischen Union mit Großbritannien ist der kommende Montag ein wichtiger Stichtag. Nur wenn bis zum 23. November ein Vertragstext vorliege, könne dieser noch rechtzeitig in die EU-Amtssprachen übersetzt werden, sagte ein hoher EU-Vertreter am Mittwoch in Brüssel. Die Frist lasse sich nur ausdehnen, wenn die EU aktiv entscheide, bei der Ratifizierung vorläufig mit der englischen Fassung zu arbeiten.
Ob eine Einigung erzielt werde, sei weiter offen, sagte der EU-Vertreter. „Wir kennen die Schwierigkeiten, wir kennen unsere roten Linien.“ Die Knackpunkte seien wie gehabt, ob Großbritannien gleiche Wettbewerbsbedingungen und den Zugang von EU-Fischern zu britischen Gewässern akzeptiere. Dritter Punkt seien Schlichtungsregeln. „Es ist sehr schwierig vorauszusagen, was geschehen wird“, sagte der EU-Vertreter. Es bleibe ein „Thriller“.
Derzeit verhandeln die Unterhändler David Frost und Michel Barnier in Brüssel. Es geht um ein Freihandelsabkommen für die Zeit ab 2021. Großbritannien ist Ende Januar aus der EU ausgetreten, befindet sich bis zum Jahresende aber noch in einer Übergangsphase, in der weitgehend die gleichen Regeln gelten wie zuvor. Ohne eine Einigung drohen ab Neujahr Zölle, lange Staus an den Grenzen und andere Handelshürden. (dpa/ja)