München. Die Deutsche Bahn nimmt für den nördlichen Teil einer neuen Trasse für den Brenner-Nordzulauf eine fünfte Variante in ihre Planungen auf. Neben den im Dezember 2021 vorgestellten vier Optionen für die Trassenführung im Landkreis Ebersberg sei anhand zweier Bürgervorschläge ein fünfter Verlauf ausgearbeitet worden, teilte die Bahn am Donnerstag mit. Demnach würde die neue Trasse zwischen Grafing bei München und Aßling teils in der Nähe, teils zusammen mit der bisherigen Strecke gebaut. Der übrige Streckenverlauf entspreche einem der schon vorgestellten Vorschläge.
Die neue Option sei im Dialogforum zum Projekt „auf breite Zustimmung“ gestoßen, teilte die Bahn mit. Gegen die anderen vier Varianten hatten Anfang Februar hunderte Menschen in Grafing demonstriert. Gegner der Planungen befürchten erheblicher Eingriffe in die Landschaft. Zuvor hatten Vertreter von Verbänden und Kommunen im Landkreis das Dialogforum der Bahn boykottiert und in einem offenen Brief kritisiert, der Dialog finde nicht auf Augenhöhe statt.
„Realisierbar und genehmigungsfähig“
Die beiden Vorschläge, die zur neuen Variante geführt haben, seien erst im Februar eingegangen, sagte ein Bahn-Sprecher. „Wir haben immer gesagt, wir setzen auf Dialog.“ Die neue Option werde nun von einem Planungsteam weiter ausgearbeitet. Nach derzeitigem Stand sei sie aber „realisierbar und genehmigungsfähig“. Welche Trasse am Ende das Rennen macht, will die Bahn im Sommer vorstellen.
Die neue Strecke soll die Kapazitäten zum Brenner Basistunnel erhöhen, an dem in Italien und Österreich gebaut wird und der 2032 fertig werden könnte. Bürgerinitiativen kämpfen seit Jahren gegen den Bau des Brenner-Nordzulaufs im Inntal von Rosenheim bis zur österreichischen Grenze. Für diesen Bereich hat die Bahn schon eine Trasse vorgestellt, über deren Bau die Politik entscheiden muss. Bei den nun fünf noch zur Auswahl stehenden Optionen geht es um die Strecke nördlich von Rosenheim Richtung München. (dpa/sn)