Nach jüngen Meldungen über Bauverzögerungen beim Brennerbasistunnel wird nun eine Kostensteigerung bekannt. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, gehe die österreichisch-italienische Tunnelgesellschaft BBT SE mittlerweile von einer Kostensteigerung zwischen drei und fünf Prozent aus. Damit würde sich der Bau um bis zu einer halben Milliarde Euro verteuern - auf 9,8 statt 9,3 Milliarden Euro. Damit bleibe man allerdings laut Tunnelgesellschaft noch unter der Zehn-Milliarden-Grenze. Der im Rahmen der letzten Kostenschätzung in der Höhe von 9,3 Milliarden Euro großzügig eingeplante Puffer werde aufgrund der vorgenommenen Optimierungen schon jetzt voll ausgeschöpft, hieß es.
Erst vergangene Woche war der Termin der Fertigstellung des Brennerbasistunnels nach hinten korrigiert worden (verkehrsrundschau.de berichtete), zuletzt war seitens der Tunnelgesellschaft von der Eröffnung im Jahr 2032 die Rede. Im Herbst vorigen Jahres war es zum Streit zwischen der BBT SE und dem Konsortium Arge um den Baukonzern Porr gekommen, das das Herzstück des Tunnels baut. Daraus erwuchs ein Rechtsstreit.
Politik wird ungeduldig
Die Politik reagiert zunehmend verärgert. Sie dränge laut Zeitungsbericht nun die Eigentümer der Basistunnelgesellschaft – die Österreichischen Bundesbahnen und die italienischen Staatsbahnen –, auf mehr Kommunikation mit dem Bundesland Tirol und mit Südtirol.
Das Land Tirol übernimmt Kosten an dem Projekt in der Höhe von 190 Millionen Euro. Offenbar soll eine begleitende Arbeitsgruppe eingerichtet werden. Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und sein Südtiroler Amtskollege Arno Kompatscher (SVP) hatten zuletzt scharfe Kritik an der Verzögerung der Inbetriebnahme des Megaprojekts geübt. (ms)