Bremen. Reedereien mit Sitz in Bremen und im Unterwesergebiet haben die Folgen der Weltwirtschaftskrise bislang recht gut abwettern können. Zu dieser Einschätzung kommt der Bremer Rhederverein in seinem jetzt präsentierten Jahresbericht. „Etliche Reedereien sind in Marktsegmenten tätig, die sich noch vergleichsweise robust in der gegenwärtigen Lage halten“, stellt der Verband fest, der vor wenigen Wochen mit einem großen Festakt sein 125-jähriges Bestehen feiern konnte. Zu diesen widerstandsfähigen Schifffahrtsmärkten gehörten unter anderem die Schwergut- und Projektschifffahrt, die Tankerfahrt für spezielle Gas- und Mineralölprodukte sowie die Forschungsschifffahrt. Aktuell betreuen die Vereins-Mitgliedsfirmen rund 270 Schiffe mit 5,5 Millionen BRZ. Sie sichern mit ihrer Geschäftstätigkeit gut 8000 Bordarbeitsplätze. Die Bremer Reeder mahnen zu einem besonnenen Verhalten in der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, „denn die Schifffahrtsmärkte sind in ihrer Struktur gesund“. Die Schifffahrtsindustrie sei an schnelle Veränderungen gewöhnt. „Seit 1741 hat es 22 Krisen gegeben. Immer folgte anschließend ein Aufschwung.“ Der Verein sieht keinen Zweifel, an dieser scheinbaren Gesetzmäßigkeit zu zweifeln, zumal sich „die internationale Arbeitsteilung nicht umkehren lässt“. Sechs Milliarden Menschen wollten ernährt werden und zudem so etwas wie einen bescheidenen Wohlstand genießen. Der Warenaustausch zwischen den Kontinenten sei nur mittels Seeschiff darstellbar. Mit der zu erwartenden Erholung des Welthandels würden auch die vorhandenen Schifffahrtskapazitäten „wieder benötigt und abgefordert“. Hinter dem Verein liege ein erfolgreiches Jahr, in dem eine Reihe von wichtigen Maßnahmen zu Gunsten des Schifffahrtsstandortes Bremen auf den Weg gebracht werden konnten. Dazu gehört unter anderem, dass das Registrieren von Schiffen im Bremer Schiffsregister und Veränderungen bei den Eintragungen erheblich erleichtert werden konnte. Die zahlreichen Spitzengespräche mit dem Bremer Amtsgericht zeigten hier Wirkung. Der Verband: „Bremer Reeder bestätigen einhellig, dass das Bremer Schiffsregister bei guter Vorbereitung und Abstimmung äußerst flexibel auf die unterschiedlichen Anforderungen reagiert, die bei Registrierungen auftreten können.“ Unterm Strich habe der Schifffahrtstandort Bremen „im Wettbewerb zwischen den deutschen Schifffahrtsstandorten“ deutlich an Attraktivität gewonnen. Auf der Mitgliederversammlung des Vereins, die jetzt in Bremen abgehalten wurde, konnte der bisherige Vorsitzer, Thorsten Mackenthun, erneut das Vertrauen der Mitglieder gewinnen und wurde für eine weitere Amtszeit bestätigt. Sein Stellvertreter ist Michael Vinnen. (eha)
Bremer Rhederverein: Schifffahrtsbetriebe meistern Krise recht gut
Bremer Reeder profitieren von recht robusten Teilmärkten – Erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Bremer Amtsgericht beim Registrieren von Seeschiffen