Magdeburg. Auf der Elbe zwischen Geesthacht bei Hamburg bis zur tschechischen Grenze wollen Bund und Länder die Bedingungen für die Containerschifffahrt verbessern. Bislang würden nur rund 1,5 Prozent der Güter aus den großen Häfen über die Elbe ins Hinterland transportiert, Ziel seien fünf Prozent, sagt Enak Ferlemann (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Ein Gesamtkonzept für den Fluss, das auch die ökologischen Aspekte berücksichtige, solle bis Herbst stehen, kündigte Ferlemann an. Konkret geht es darum, die nötige Wassertiefe für Containerschiffe zu erhalten. Umweltschützer befürchten, dass zu stark in den weitgehend naturbelassenen Fluss eingegriffen wird.
Als Vorstufe diskutierten Experten bei einer Flusskonferenz der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost ein Eckpunktepapier. Ziel sei, die verschiedenen Ansprüche an die Elbe mit Blick auf Ökologie und Ökonomie, zusammenzubringen, sagt die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Katherina Reiche. Bislang haben sich Bund und Länder abgestimmt, künftig sollten auch Bürgerinitiativen einbezogen werden, sagte Reiche.
Keine Staustufen geplant
Da sich die Elbe in einigen Gebieten tiefer eingrabe als in anderen, müsse sie teilweise stabilisiert werden, auch um die Schiffbarkeit zu verbessern, erklärt Ferlemann. Ziel sei es, dass entlang der Elbe Schiffe mit bis zu drei gestapelten Containerlagen fahren können. Das sei allerdings nicht das ganze Jahr über möglich, weil die Elbe zeitweise zu wenig Wasser führe. Ferlemann betont, dass keine Staustufen geplant seien, allerdings könnten Buhnen erhöht oder verlängert werden. Auch Quer- oder Längsbauwerke seien denkbar, um für die nötige Wassertiefe zu sorgen.
Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, bezeichnete den bisherigen Versuch, die Elbe zu einer ganzjährig schiffbaren Wasserstraße für den Güterverkehr zu machen, als gescheitert. Die Fortsetzung der bisherige Elbepolitik wäre ein irreversibler Verlust der Flusslandschaft mit ihren Auenlandschaften. (dpa)