Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im Zuge der Corona-Öffnungsstrategie angekündigt, bei der Verteilung der Selbsttests auch auf die Hilfe privater Plattformanbieter zu setzen. Kurze Zeit später hat nun allerdings Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) doch eine staatliche Lösung angekündigt. Es solle ein „neues digitales Instrument“ für die Logistik geschaffen werden. „Eine mögliche Option ist, eine Bestellplattform zu etablieren, damit Schulen und Kitas die Schnelltests einfacher abrufen können“, sagte Spahn am Freitag, 5. März, auf einer Pressekonferenz.
„Was Jens Spahn jetzt zur Verteilung der Selbsttests fordert, dauert zu lang“, kritisiert Gero Furchheim, Präsident des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers deutlich. Es sei nicht die Zeit, „jetzt neue Strukturen aufzubauen, wenn bewährte, sichere und im deutschen Rechtsrahmen verortete Plattformen sofort eingesetzt werden könnten. Wir appellieren an die Politik, die leistungsfähige Wirtschaft einzubeziehen“.
Vorhandene Technik seit Jahren mit höheren Liefermengen im Einsatz
Konkret bietet der BEVH der Öffentlichen Hand an, gemeinsam mit seinen Mitgliedern kurzfristig eine IT-Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, die neben der zentralen Bündelung auch die Distribution über Partner in den Ländern orchestrieren kann. Die genutzte Technik sei seit Jahren mit deutlich höheren Nachfrage- und Liefermengen im Einsatz. Zusätzlich biete die Branche an, ihre auf den medizinischen Bereich spezialisierte vorhandene Logistikinfrastruktur für Beschaffung, Lagerung, Verpackung und Distribution der Öffentlichen Hand bereitzustellen.
Neben diesen Kernthemen bieten der BEVH und seine Mitglieder an, gemeinsam mit der Öffentlichen Hand auszuloten, wie wir noch unterstützen können – insbesondere um Informationen und Tests zuverlässig zu verteilen. Dieses Angebot der Branche habe er in einem persönlichen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und den Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) offiziell unterbreitet, sagte Gero Furchheim abschließend. (tb)