Paris. Nach Einschätzung des Branchenbeobachters Comité Naational Routier (CNR) werden die Selbstkostenpreise im französischen Straßengütertransport 2019 höher liegen als die Inflation - und zwar um 0,4 bis 0,6 Prozent. Wegen des angespannten Arbeitsmarktes in Frankreich werde ein besonderes Augenmerk auf den Personalkosten liegen und hier insbesondere auf denen für Fahrer. Der Fahrermangel behindere die Entwicklung des Gewerbes derzeit am meisten. Die Fahrerlöhne könnten bei Fortdauer dieser Tendenz um bis zu 3,2 Prozent steigen, Prämien und andere Zusatzleistungen bis zu 2,4 Prozent.
Im Auge behalten müsse man auch die Entwicklung bei der Treibstoffsteuer, empfiehlt das CNR. Im Vorjahr sind die Preise vor Steuern für gewerblich genutzten Diesel um 13,1 Prozent gestiegen. Eine weitere Belastung für die Branche ergebe sich daraus, dass mit Jahresbeginn die bislang gewährte Steuerleichterung namens CICE zur Förderung von Wettbewerb und Beschäftigung weggefallen sei. Als Ersatz dafür wurden die Arbeitgeberbeiträge zur Krankenversicherung um sechs Punkte gesenkt.
Aus beidem ergebe sich jedoch im Schnitt eine Minderung der Einnahmen nach Steuern um 1,4 bis 2,8 Prozent. Die für Diesel erhobene Steuer hätte im neuen Jahr schon um 5,36 Cent pro Liter heraufgesetzt werden sollen. Wegen der Gelbwesten-Bewegung hat Paris dies auf den 1. Juli verschoben. Sie soll bis 2022 jedes Jahr weiter steigen. (jb)