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Bericht: Mautausweichverkehre kein Flächenproblem

13.12.2016 15:59 Uhr
Bericht: Mautausweichverkehre kein Flächenproblem
Auf der Bundesstraße 25 bei Dinkelsbühl hat unter anderem der Mautausweichverkehr zu einem befristeten Lkw-Fahrverbot geführt
© Foto: Picture Alliance/dpa/Frank Mächler

Laut der Bundesregierung hat die Verkehrsverlagerung auf das nachgeordnete Straßennetz infolge der Lkw-Maut von 2011 bis 2014 nicht signifikant zugenommen.

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Berlin. Mautausweichverkehre stellen in Deutschland derzeit kein Flächenproblem dar. Das geht aus dem aktuellen Bericht hervor, den die Bundesregierung vorgelegt hat und der sich auf den jüngsten verfügbaren Datenstand aus dem Jahr 2014 bezieht. Demnach sind Verkehrsverlagerungen auf das nachgeordnete Straßennetz infolge der Einführung der Lkw-Maut zuletzt nur in sehr geringem Maße zu beobachten gewesen. Dies entspricht den Ergebnissen der Berichte aus den vergangenen Jahren. Vielmehr stelle sich die Verkehrsentwicklung des schweren Güterverkehrs auf den einzelnen Bundesstraßen insgesamt sehr unterschiedlich dar.

Was die mögliche Kostenersparnis angeht, so sind laut der Unterrichtung der Bundesregierung für 95,5 Prozent der Fahrten mit schweren Lkw die Routen über die Autobahnen auch unter Berücksichtigung der Lkw-Maut kostengünstiger als Routen mit größeren Anteilen im nachgeordneten Netz. Für 4,5 Prozent der Fahrten würde ein Ausweichen auf das nachgeordnete Netz zu Kostenvorteilen von mindestens einem Euro pro Fahrt führen. Unterstelle man eine Verlagerungswirkung ab einer Kostenersparnis von fünf Euro, träfe dies auf etwa ein Prozent der Fahrten zu. Lediglich bei 0,2 Prozent der Fahrten führten Ausweichreaktionen zu Kosteneinsparungen von mehr als 10 Euro pro Fahrt, heißt es in dem Bericht.

Laut der Unterrichtung zeigt ein Vergleich, der mit Hilfe der Modellrechnung für das Jahr 2014 berechneten Mautausweichverkehre mit den Berechnungsergebnissen für das Jahr 2011, dass auf 88 Prozent der Strecken des mautfreien Bundesstraßennetzes „keine wesentliche Änderung der Mautausweichverkehre zu verzeichnen ist“. An 8 Prozent der Strecken sei der Mautausweichverkehr bedingt durch den reduzierten durchschnittlichen Mautsatz auf Autobahnen und die Bundesstraßenmaut sogar zurückgegangen, so dass nur bei vier Prozent eine mautbedingte Verkehrszunahme festzustellen gewesen sei.

Lkw-Maut hat keine Verkehrsverlagerung auf die Schiene bewirkt

Auch die zum 1. August 2012 eingeführte Bundesstraßenmaut auf etwa 1100 Kilometer Bundesstraßen hat nach Regierungsangaben kaum zu signifikanten Verkehrsverlagerungen auf andere Straßen geführt. An etwa 1,5 Prozent aller Bundes- und Landesstraßen sei der Mautausweichverkehr signifikant zurückgegangen und habe sich im Wesentlichen auf die Autobahnen zurückverlagert, heißt es.

Keinen nennenswerten Einfluss hat laut dem Bericht die Einführung und die Erhöhung der Lkw-Maut auf den Modal Split, also die Verteilung des Transportaufkommens auf verschiedene Verkehrsträger, gehabt. „Die Maut hat nicht dazu geführt, dass Anteile von der Straße auf die Schiene verlagert wurden“, schreibt die Regierung.

Zusammenfassend gelangt sie zu der Feststellung, dass die auf die Bundesstraßen ausgewichenen mautpflichtigen Verkehre von 2011 bis 2014 in ihrer absoluten Höhe nahezu unverändert geblieben seien. Mautausweichverkehre seien dort zu beobachten, wo die Ausweichstrecken zu keinen Zeitverlusten führen. (ag)

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