Berlin. Die Firma Imtech soll nach einem Zeitungsbericht 40 Millionen Euro zu viel für ihre Arbeit beim Bau des neuen Hauptstadtflughafens erhalten haben. Führende Flughafen-Mitarbeiter hätten Prüfberichte nachträglich zugunsten des Energie- und Gebäudetechnik-Konzerns korrigiert, berichtete die „Bild am Sonntag”.
Der bereits wegen eines möglichen Bestechungsfalls umstrittenen Firma seien außerdem mehrfach unvollständig oder überhaupt nicht erbrachte Leistungen ohne Abzug vergütet worden. Die Zeitung berief sich dabei auf „vertrauliche Unterlagen” sowie einen internen BER-Prüfbericht.
Ein Flughafensprecher sagte am Sonntag auf Nachfrage, zu laufenden Vertragsverhältnissen äußere sich die Flughafengesellschaft aus rechtlichen Gründen nicht. Grundsätzlich seien aus dem Zusammenhang gerissene Auszüge aus Papieren nicht aussagekräftig. Man prüfe sämtliche Rechnungen und Nachträge sehr genau.
Wie am Donnerstag bekanntgeworden war, ermittelt die Staatsanwaltschaft Neuruppin seit Dezember wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit in einem besonders schweren Fall gegen einen früheren Bereichsleiter des Flughafens und vier frühere leitende Imtech-Mitarbeiter. Ein Flughafenmitarbeiter soll 2012 Schmiergeld von der Firma mit Sitz in den Niederlanden erhalten haben. Mit dem Fall will sich auch der Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses beschäftigen. (dpa)