Brüssel. Strengere Kontrollen von Lkw-Fahrern und Transporteuren in Belgien führen aktuell angeblich dazu, dass belgische Fuhrunternehmen immer weniger osteuropäische Fahrer einsetzen und immer mehr Filialen in Osteuropa schließen. Das berichten belgische Medien unter Berufung auf Unternehmensverbände und Politiker. Demnach seien in den vergangenen Monaten Dutzende von belgischen Transportunternehmen von Osteuropa nach Belgien zurückgekehrt. Zahlen oder Statistiken dazu gibt es aber noch nicht.
„Früher haben wir vor allem die Filialen in Osteuropa kontrolliert, aber das ist alles andere als einfach“, zitiert die Zeitung „Het Laatste Nieuws“ den belgischen Staatssekretär zur Bekämpfung von Sozialbetrug, Philippe De Backer. „Jetzt setzen unsere Kontrolleure bei uns selbst viele Lkw-Fahrer an den Straßenrand“, so De Backer weiter. 20 Millionen Euro Bußgelder hätten belgische Kontrolleure im vergangenen Jahr wegen Sozialbetrug oder Sozialdumping im Straßengütertransport verhängt, berichtet die Wirtschaftszeitung „De Tijd“. Das seien fünf Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor gewesen.
Beim Transportverband Union Professionnelle du Transport et de la Logistique (UPTR) zeigt sich Geschäftsführer Michaël Reul zufrieden mit dieser Entwicklung. Es sei gut, dass die Unternehmen angefangen hätten zu rechnen und erkannt hätten, dass es sich angesichts der verstärkten Kontrollen nicht lohnen würde, Filialen im Ausland zu unterhalten. Reul weist allerdings auch darauf hin, dass es weiterhin ein starkes Lohngefälle zwischen Lkw-Fahrern in Belgien und aus vielen osteuropäischen Ländern gebe. (kw)