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Belgische Lkw-Maut: Auch Gewerkschaft äußert Kritik

29.03.2016 13:33 Uhr
Belgische Lkw-Maut: Auch Gewerkschaft äußert Kritik
Wenige Tage vor dem Mautstart in Belgien sind noch viele Fragen offen
© Foto: Viapass

Die Gewerkschaft der selbständigen Unternehmer SNI bemängelt das fehlerhafte Funktionieren der On Board Units und fordert eine Toleranzphase.

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Brüssel. Wenige Tage vor dem geplanten Start der neuen Lkw-Maut in Belgien am 1. April hat jetzt auch die belgische Gewerkschaft der selbständigen Unternehmer SNI Kritik an der technischen Umsetzung des satellitengestützten Erhebungssystems geäußert. SNI bemängelt das fehlerhafte Funktionieren der On Board Units (OBU), die für das System des Betreibers Satellic im Fahrzeug eingebaut werden müssen. Weil es sehr danach aussehe, dass die Fehler bis zum 1. April nicht behoben werden können, fordert SNI eine Toleranz in den ersten Wochen und Monaten gegenüber den Fahrzeugen und Unternehmen, bei denen die Mauterhebung noch nicht richtig funktioniere.

„Wir können nicht akzeptieren, dass Unternehmen und Lkw-Fahrer für technische Fehler bestraft werden, für die sie nicht verantwortlich sind”, lässt sich SNI-Präsidentin Christine Mattheeuws in einer Mitteilung der Gewerkschaft zitieren.
Nach SNI-Angaben hätten 80.000 ausgelieferte OBUs Fehler aufgewiesen. 60.000 wären zwar schon ausgewechselt worden. Es sei jedoch klar, dass die technischen Voraussetzungen noch nicht erfüllt seien, um einen reibungslosen Start der neuen Maut am 1. April zu gewährleisten.

Viele Unternehmen klagen über OBU-Fehler

In Belgien und den Niederlanden klagen zahlreiche Unternehmen über fehlerhaft funktionierende OBUs. Außerdem käme es zu Verzögerungen bei der Auslieferung der Geräte. Belgische und niederländische Logistikverbände haben Satellic und Viapass, die Aufsichtsbehörde für die Maut, deshalb darum gebeten, entweder den Start der Maut zu verschieben oder - wie SNI - sich tolerant zu zeigen bei der Verhängung von Strafen während einer Übergangszeit.

Satellic und Viapass halten am Start der Maut am 1. April fest. Zu den Forderungen nach einer Übergangszeit, in der Toleranz bei fehlenden oder fehlerhaft funktionierenden OBUs geübt werden soll, haben sie sich nicht geäußert. Satellic gibt an, bereits mehr als 300.000 Lkw für das neue System registriert zu haben.

In Belgien soll am 1. April eine satellitengestützte, kilometerabhängige Lkw-Maut starten. Sie betrifft alle Lkw ab 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Die Maut gilt auf allen Straßen Belgiens, für die bislang die Eurovignette nötig war. (kw)

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