Brüssel. In Belgien wird es vorerst keine PKW-Maut geben. Darauf haben sich die Regierungen der Regionen Flandern, Brüssel und Wallonien jetzt geeinigt. Als Grund werden die zu niedrigen Einnahmen genannte, die durch die geplante PKW-Vignette in die öffentlichen Haushalte fließen könnten. An der Umstellung der Straßennutzungsgebühr für LKW von der Eurovignette auf eine kilometerabhängige Maut soll allerdings festgehalten werden. Sie soll am 1. Januar 2016 starten. Das berichtet die belgische Tageszeitung De Morgen unter Berufung auf Regierungsquellen.
Demnach seien die Pläne für die neue LKW-Maut schon fortgeschritten. Noch diese Woche soll der mehrere hundert Seiten dicke Planungsbericht von den Regionalregierungen angenommen werden. Außerdem sollen fünf Betreiber-Kandidaten ausgewählt werden. Der endgültige Zuschlag zum Aufbau und Betrieb des belgischen LKW-Mautsystems soll im März 2014 fallen.
Die Maut soll auf dem gesamten Autobahnnetz und erstmals auch für LKW ab 3,5 Tonnen erhoben werden. Die Regionalregierungen rechnen zurzeit mit insgesamt gut einer Milliarde Euro Einnahmen. Wie viel nach dem Abzug für die Betreiberfirma für die öffentlichen Kassen übrig bleibt, ist noch nicht klar. Zurzeit wird in Belgien die Eurovignette für LKW ab 12 Tonnen verlangt. (kw)