Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) appelliert an die EU-Kommission, ihren Alleingang beim Emissionshandel im Luftverkehr zu stoppen. Der Apell ist eine Reaktion auf die zweitägige Zusammenkunft von 17 in der Luftfahrt führenden Nationen in Washington, um über die Möglichkeiten des Klimaschutzes zu diskutieren.
„Die Konferenz in Washington zeigt: Die internationale Luftfahrt ist für den Klimaschutz. Sie ist allerdings gegen Alleingänge. Es ist jetzt Zeit, die internationale Zusammenarbeit beim Klimaschutz im Luftverkehr zu fördern“, sagt BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch am Donnerstag in Berlin. Dazu könne die EU entscheidend beitragen, doch dazu müsse sie ihren Alleingang im Emissionshandel stoppen, forderte der BDL-Präsident.
Während des zweitägigen Treffen in Washington haben sich die führenden außereuropäischen Luftfahrtnationen zuvor dafür ausgesprochen, internationale Klimaschutzmaßnahmen im Luftverkehr auch in Zukunft zu fördern. Gemäß den Zielen der zivilen Luftfahrtorganisation der Vereinten Nationen ICAO solle die internationale Luftfahrt ab 2020 nur noch klimaneutral wachsen. Dazu prüfe die ICAO auch mögliche marktgestützte Maßnahmen.
Es wurde bereits bekannt, dass die ICAO an Vorschlägen für eine globale CO2-Emissionssteuer auf der Basis eines Emissionshandelssystems arbeitet, das auch Länder wie China oder USA mittragen. Die Vorschläge werden nicht vor März 2013 erwartet.
Die Vertreter von insgesamt 17 Nationen – inklusive der USA, Russland, China, Indien, und der Vereinigten Arabische Emirate – erneuerten in Washington ihren Widerstand gegen den, von der EU Anfang dieses Jahres eingeführten Emissionshandel.
„Bisher hat der Brüsseler Alleingang der Umwelt wenig geholfen, die internationale Luftfahrt aber an den Rand eines Handelskrieges gebracht. Wenn die EU den Klimaschutz im Luftverkehr wirklich fördern will, dann sollte sie nun die konstruktive Arbeit der ICAO unterstützen“, sagte Siegloch. „Die deutsche Luftfahrt wehrt sich nicht gegen einen Emissionshandel, doch der muss international akzeptiert und wettbewerbsneutral sein“.(diwi)