Peking. Im andauernden Streit um die einseitige Kohlendioxid-Besteuerung von internationalen Flugzeugen durch die EU wurden laut der chinesischen Tageszeitung China Daily keine Fortschritte erzielt. Acht chinesische und zwei indische Fluglinien verweigern die Lieferung von Daten, anhand denen die Steuer berechnet werden soll. Diese Unternehmen könnten bestraft und von europäischen Flughäfen verbannt werden. China will sich revanchieren und hat bereits Bestellungen für Airbus-Langstreckenflugzeuge auf Eis gelegt. Das Land der Mitte würde die europäische Kohlendioxidsteuer mit 101 Millionen Euro in 2012 und 475 Millionen Euro in 2020 teuer zu stehen kommen.
Die EU hatte am 1. Januar begonnen, die Fluglinien für den Kohlendioxidausstoß zu besteuern. Die erste Zahlung ist am 30. April 2013 fällig. Insgesamt verweigern 30 Länder die Besteuerung durch die EU und verlangen eine globale Lösung durch die International Civil Aviation Organisation (ICAO) der United Nations. Die EU will Länder, die Maßnahmen zur CO2-Reduzierung einleiten, von der Besteuerung ausnehmen. Die erforderlichen Maßnahmen wurden allerdings nicht genauer definiert.
Yang Fuqiang, Seniorberater für Energie, Umwelt und Klimawandel im chinesischen Natural Resources Defence Council sagte, dass entsprechende Maßnahmen die Senkung von Treibhausgasemissionen durch die Einführung von energiesparenden Technologien und den Einsatz von moderneren Flugzeugen oder saubere Treibstoffe umfassen könnten. China hat ein eigenes Emissionshandelsschema, doch das Land ist nach Aussagen von Funktionären und Forschern noch nicht bereit, den Luftfahrtsektor mit einzubeziehen. (rup)