Augsburg. Bayern reagiert mit mehr Kontrollen auf schwere Unfällen mit Lkw. Am Mittwoch stellt Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an der Autobahn 8 bei Augsburg ein neues Konzept vor: Er plant den Aufbau stationärer Kontrollstellen, um dem Risiko durch den zunehmenden Güterverkehr auf den Straßen zu begegnen.
Mitte Mai waren binnen weniger Stunden bei zwei Lkw-Unfällen im Raum Nürnberg fünf Menschen gestorben. In dem einen Fall war ein Lkw-Fahrer an einem Stauende in das Auto einer jungen Familie gerast. Die 27 Jahre alte Mutter sowie ihre drei Kinder im Alter 9 Monaten bis 5 Jahren überlebten nicht, der Vater erlitt lebensgefährliche Verletzungen.
Herrmann hatte daraufhin bereits eine Ausweitung der Kontrollen angekündigt. So sollen insbesondere die Lenkzeiten besser überwacht werden, da Übermüdung als eine häufige Ursache von schlimmen Unfällen angesehen wird. Auch das Gesamtgewicht der Transporter, die technische Sicherheit und die Einhaltung der Gefahrgut-Vorschriften sollen verstärkt kontrolliert werden.
Im mehrjährigen Vergleich sind zuletzt wieder mehr Menschen bei Unfällen mit Lastern auf Autobahnen umgekommen, nachdem es zuvor einen Rückgang bei den Opfern gegeben hatte. Im Jahr 2014 waren auf den Fernstraßen im Freistaat 40 Menschen bei Lastwagenunfällen gestorben, 2015 waren es 43. In der Mehrzahl der Fälle waren die Lasterfahrer für die tödlichen Unglücke verantwortlich. (dpa)