Der Internationale Währungsfonds IWF sieht die Gefahr einer globalen Rezession. Materialmangel, Inflation und steigende Zinsen belasten Bauherren und Maschinenbauer – unter diesen Vorzeichen hat am Montag, 24. Oktober, in München die internationale Baumaschinenmesse Bauma begonnen. Im deutschen Wohnungsbau gibt es eine Stornierungswelle, und die Erwartungen der Bauunternehmen sind laut dem Ifo-Institut auf dem tiefsten Stand seit 33 Jahren.
Die Baumaschinenbranche hat bis heute noch keine Prognose für das laufende Jahr gewagt. Hersteller von Bergbautechnik profitierten von der weltweit steigenden Nachfrage nach Rohstoffen, „da gibt es eher einen Aufwärtstrend“. Aber bei Baustoffanlagen und Baumaschinen spürten die Firmen die abflauende Baukonjunktur in Europa, heißt es beim Branchenverband VDMA.
Weniger Aussteller bei der Bauma
Die Bauma gilt als größte Messe der Welt – auf 614.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche können die Besucher eine Woche lang riesige Muldenkipper für den Bergbau, 540 Tonnen schwere Raupenkrane oder Krane von der Höhe der Münchner Frauenkirche bestaunen.
Es sind jedoch weniger Aussteller als bei der letzten Bauma vor drei Jahren dabei. Statt damals 3800 sind jetzt nur noch etwa 3100 da – die meisten aus Deutschland, Italien und der Türkei. China kämpft weiter mit der Corona-Pandemie, die eigentlich für November geplante nationale Bauma-Ausgabe in Schanghai wurde abgesagt, die Zahl der chinesischen Aussteller ist auf knapp ein Viertel zusammengeschrumpft. Und Russland ist gar nicht mehr dabei.
Die vollen Auftragsbücher in der Baumaschinen- und in der Baustoffanlagenindustrie täuschten, heißt es beim VDMA. In Europa wirkten die laufenden Förderprogramme für die Infrastruktur noch, sagte Fachverbandssprecherin Martina Scherbel. Im Wohnungsbau jedoch würden Ziele verfehlt. Vielleicht sorge das Feedback der Aussteller nach der Bauma für insgesamt mehr Klarheit in der Branche. Die Bauma dauert bis Sonntag, 30. Oktober. (tb/dpa)