Messe-Vorbericht Bauma: Die Bau-Show

Wenn sogar ausgewachsene Vierachskipper plötzlich zu den kleineren Messe-Exponaten zählen, dann ist Bauma-Zeit. Riesige Bagger oder Radlader im Wohnhausformat sind die Stars der Messe, die vom 24. bis zum 30. Oktober auf dem Münchener Messegelände stattfindet. Stark ausgedünnt fällt allerdings das Feld der Lkw-Produzenten aus, lediglich Mercedes-Benz ( Halle B4) gibt sich die Ehre, vorrangig mit seinem Bauspezialisten Arocs. Für den legte der Hersteller zuletzt unter anderem die verbesserte Version des Spiegelersatzsystems "Mirror-Cam" sowie eine neue 10-Tonnen-Vorderachse nach. Zudem soll das kürzliche Update des 12,8 Liter großen OM-471-Sechszylinders eine spürbare Verbrauchsreduzierung bringen. Wer sich am Bau vom Diesel bereits unabhängig machen möchte, kann zudem auf den batterieelektrischen eActros zurückgreifen, den Mercedes-Benz auf der Messe mit elektrifizierten Aufbauten von Meiller und Palfinger zeigt. Trailerhersteller mit vielen Neuheiten Stärker vertreten werden auf der Bauma die Hersteller der gezogenen Einheit sein. Tiefladerspezialist Scheuerle zeigt unter anderem seinen neuen "Euro-Compact U7" für die Nutzlastklasse von 60 bis 120 Tonnen, beispielsweise für den Transport von Baumaschinen, Steinbrechern oder Transformatoren. Dank der Bereifung in 285/70 R 19,5 und einem Achsabstand von 1,5 Metern bietet das Fahrzeug je nach nationaler Gesetzgebung Achslasten bis 13,4 Tonnen on-road (bis 80 km/h) und 17,4 Tonnen off-road (bis 10 km/h). Fünf Messeexponate bringt Schwarzmüller ( Freigelände 928/1) zur Bauma mit. Dazu gehört die neue Hybridmulde für den Transport von Sand, Schotter oder Erdaushub mit sechs Millimeter starken Aluminiumwänden plus einer 5-mm-Antihaft-Auskleidung aus Kunststoff. Ungeachtet des niedrigen Eigengewichts von angegebenen 5,36 Tonnen, soll der Sattelauflieger eine überdurchschnittliche Robustheit mitbringen. Schwarzmüller mit neuem Telesattel Ebenfalls eine Schwarzmüller-Neuheit ist der um vier Meter ausziehbare Tele-Baustoff-Sattel mit reibungsgelenkter Nachlaufachse für Baustoff-Transporte. Um die Fracht mustergültig zu sichern, verfügt der verstärkte Außenrahmen über 23 Paar Vier-Tonnen-Zurrbügel und zusätzlich zwölf Paar Fünf-Tonnen-Zurringe. Zudem befinden sich neun Paar Steckgehäuse für Formrohrungen im Außenrahmen sowie drei Steckgehäusequerträger für Formrohrungen an dem Sattelauflieger. Marktbegleiter Fliegl ( Freigelände 721/9) zeigt unter anderem seinen Stone-Master-Sattelauflieger für grobes Schüttgut, den es als zwei- oder dreiachsige Version gibt. Die konisch geformte Mulde besteht aus Hardox-HB-450-Stahl und verfügt über eine schräge Stirnwand, womit sie laut Hersteller optimal auf das "Curved"-Chassis von Fliegl abgestimmt ist. Dadurch soll der Auflieger hohe Stabilität und ein niedriges Eigengewicht gleichermaßen bieten. Zudem verspricht Fliegl durch die konische Muldenform geringe Kippwinkel beim Entleeren des Fahrzeugs. Schmitz Cargobull ist auf der Bauma in Halle B4 zu finden. Neben dem wieder ins Programm gehobenen Z.KI-Dreiseitenkipper mit zehn Kubikmeter Ladevolumen dürfte auch der ebenfalls neue S.KI-Sattelkipper im Mittelpunkt bei den Münsterländern stehen. Dieser soll gegenüber der Vorgängergeneration bis zu 230 Kilo Gewicht einsparen, allein bei der neuen 24-Kubik-Stahlrundmulde nahmen die Entwickler laut Herstellerangabe 180 Kilogramm Gewicht heraus. Dank seiner neuen modularen Rahmenbaukastenweise ist der Sattelauflieger wahlweise als Standard-, Light- oder Heavy-Duty-Ausführung lieferbar. Der Ladekran wird elektrisch Unverzichtbare Helfer auf dem Bau sind ohne Frage auch flexible Ladekrane, deren Hersteller sich ebenfalls auf der Bauma präsentieren. Auch hier rückt das Thema Elektrifizierung verstärkt in den Fokus. So hat Fassi ( Freigelände 926/2) auf einem Volvo-FE-Electric-Chassis eine vollelektrische Kombination aufgebaut. Denn auch der Fassi-Kran "F195A.1 xe-dynamic" arbeitet elektrisch. Für die nötige Kommunikation zwischen Volvo und Kran sorgt das Fassi-eigene System FX-Link. Dabei verfügt der Lkw über eine eigene Software, welche die Motorleistungen verwaltet, und über Fassi FX-Link tauschen die beiden Maschinen die Informationen untereinander aus, um bestmöglich zu arbeiten. Für den Elektro-Lastenheber gibt der italienische Hersteller ein maximales Hubmoment von 18,76 tm an, die maximale hydraulische Ausladung beträgt 14,75 Meter. Ein Volvo-Elektro-Fahrgestell nutzt auch Konkurrent Palfinger ( Freigelände 826) als Messefahrzeug für seinen PK 250 TEC. Dank des eDrive-Systems des österreichischen Herstellers kann der Kran per Knopfdruck flexibel zwischen verschiedenen Antriebsoptionen wechseln. Entweder ganz autark über das bordeigene Li-Ionen-Akkupaket oder per Steckanschluss über das Stromnetz. Und sollte Letzteres an Ort und Stelle nicht möglich sein und der Kran auf einem herkömmlichen Fahrgestell mit Verbrennungsmotor montiert sein, kann natürlich auch der Dieselmotor als Generator zur Stromerzeugung fungieren, wenn die Einsatzzeit des Kranes die Akkuleistung übersteigt. Ebenfalls ist ein Aufladen der Kranbatterie während der Fahrt möglich. Neben dem emissionsfreien wie flüsterleisen Betrieb nennt Palfinger auch den problemlos möglichen Betrieb in geschlossenen Räumen als Vorteil des eDrive-Systems. Neben dem PK 250 TEC stellt Palfinger unter anderem einen elektrisch betriebenen Absetzkipper auf dem Fahrgestell eines eActros von Mercedes-Benz aus. Als Nebenabtrieb kommt hier das neue elektrische "eWorX-Modul" des Zulieferers ZF zum Einsatz. Letzteres kombiniert ebenfalls Meiller mit seinem elektrischen "RS-21"-Abrollaufbau, den das Münchener Traditionsunternehmen beispielsweise auf seinem Messestand ( Freigelände 824/ 9) zeigt. Große Aufmerksamkeit dürfte auf der Bauma auch der komplett neu entwickelte "Trigenius"-Dreiseitenkipper von Meiller erregen. Die neue Produktfamilie lässt sich mit Fahrgestellen mit zwei bis vier Achsen und einer Nennlast zwischen zwei und 28 Tonnen kombinieren. Neben einer robusten Konstruktion soll das neue Design des Kippers laut Herstellerversprechen unter anderem bei Korrosionsschutz und Leergewicht deutliche Vorteile mit sich bringen. Mehr zum Thema finden Sie unter #MesseBauma www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Die Bauma protzt mit Superlativen. Sie ist die weltgrößte Ausstellung für die Baumaschinenbranche und gleichzeitig auch die flächenmäßig größte Messe der Welt. Coronabedingt musste die Bauma eine dreijährige Zwangspause einlegen und findet nun ab dem 24. Oktober wieder in München statt.

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