Bauma 2010

Bauma 2010 Schwerer laden und schlauer heben Der zweite Teil des Bauma-2010-Messenachberichtes zeigt flexiblere, niedrigere Tieflader sowie leichtere und noch intelligentere Kräne, die sich noch sicherer bedienen lassen sollen. Extrem klar präsentiert sich der Messestand von Doll. Nur zwei Tieflader haben die Oppenauer ausgestellt: Neben einem bekannten Vario steht der neue Panther mit 315 Millimeter Gesamthub. Da alle „Tatzen“ gelenkt sind, kann der Siebenachser auch eng ansteigende Spitzkehren samtig wie ein Panther umrunden. Eher ein Nebenaspekt war die verbesserte Oberflächenbeschichtung, der man laut dem Leiter des Geschäftsbereiches Schwertransport, Patrick Spitznagel, bislang zu wenig Bedeutung beimaß. „Da die Kunden in letzter Zeit verstärkt das Thema Korrosion ansprachen, werden wir den Zinkstaubgrund künftig serienmäßig mit aufbringen.“ Optional hat man außerdem die Wahl zwischen Spritzverzinken oder einer Pulverbeschichtung. Korrosionsresistente Tieflader liefert Doll schon seit Langem an die Bundeswehr, wo die Fahrzeuge von vornherein mit zwanzig Jahren Laufzeit plus x kalkuliert werden. Hoher Lenkwinkel, niedrige Höhe Ebenfalls zwei Neuheiten stellt Nooteboom in den Vordergrund, obwohl man laut Pressesprecher Johan van de Water eigentlich fünf Fahrzeuge präsentieren könnte. Gegen den Panther zielt der Multitrailer MCO-PX, der sich mit 245er-Reifen ebenfalls auf 85 Zentimeter duckt und bis zu 60 Grad Lenk-einschlag bietet. Beim Höhenausgleich bieten die Niederländer üppige 0,6 Meter an. Bei der Konstruktion hatte man auch die 3,4 Meter hohen neuen Vestas-V112-Türme im Visier, die mit 90 Zentimeter Fahrhöhe und sieben Achslinien gefahren werden können. Großen Wert legt van de Water auf die einfache Bedienbarkeit des Neuen. Den neuen ICP-Interdolly liefert man als Ein-, Zwei- oder Dreiachser. Darunter gibt es einen Schwanenhals für 10x4-LKW. Die Pendelachsen, die nach dem Ackermann-Prinzip arbeiten und 70 Grad Lenkeinschlag bieten, übernimmt man von den PX2-Tiefladern. Die Lufttanks sitzen geschützt im Zentralträger. Auch Goldhofer entwickelte ein Transportkonzept für die Vestas V112: Der bis auf 65 Meter teleskopierbare SPZ-P 3 AAA lässt sich an besonders engen Stellen auch unter Last zusammenfahren, um besser ums Eck zu kommen. Weniger Aufwand trieb man für die anderen vier Bauteile – Nabe, Nacelle, Drivetrain und Turm – die jeweils auf vorhandenes Equipment der Memminger passen. Für ganz Schweres steht die neue modulare Baureihe THP/SL und PST/SL bereit, die ein erhöhtes Biegemoment und üppige 45 Tonnen Achslast bietet. In den „leichteren“ Klassen präsentiert man den Vierachser STZ-L 4A und den STZ-VP, die vor allem mit Wendigkeit und Kürze punkten sollen. Den Stückzahlenmacher TU4 senkte man weiter ab. Außerdem überarbeitete man das Vorderteil, was die Schwerpunktlage verbesserte. Ergänzt werden die Neuheiten vom Selbstfahrer PST/SL-E6 mit Hydrostatantrieb. Auch Goldhofer verbesserte übrigens das Lackierverfahren. Die Zusatz-Zugmaschinen sterben aus Das und das Thema Selbstfahrer treiben auch Faymonville um: Entsprechend stellte man den noch jungen Modulmaxen der S-Line die G-Reihe zur Seite. Die kann auch an Module anderer Hersteller gekoppelt werden. Außerdem steht in München der angetriebene Powermax, der dank Freilaufmodus bis zu 80 km/h erreichen und auch die nötige Bremsleistung dafür aufbringen kann. Das Thema Korrosion gingen die Belgier schon vor einigen Jahren an: Die Spritzverzinkung per Lichtbogen ist jetzt Serie, außerdem verbaut man jetzt sogenannte Zistaplexrohre für die Hydraulik, die noch korrosionsbeständiger sein sollen. Umgekehrt wie Faymonville formuliert die TII-Gruppe die Funktion des neuen K 25 PB, den man als Antriebsmodul zuschalten kann. K 25 ist die Basisbezeichnung einer komplett neuen Plattformfamilie, deren Hauptträger verstärkt wurde, wodurch der K 25, der 36 Tonnen Achslast bietet, das höchste Biegemoment am Markt aufbringen soll. Außerdem verstärkte man die Kupplungslamellen, die jetzt nicht mehr so schnell verschleißen sollen. Auch Scheuerle nennt 60 Grad Lenkeinschlag. Dank einem großen 220-Liter-Öltank können bis zu 25 Achslinien ohne Zusatztank laufen. Gern schmückt man sich in der Branche mit Rekorden: Im Falle der TII-Gruppe hat man auf 540 Achslinien einen Ölabscheider von der Fertigungshalle auf ein Ponton transportiert. Dabei erreichte man 15.000 Tonnen Gesamttransportgewicht. Eine ganze Palette hat Meusburger ausgestellt: Neben dem Dreiachs-Rundmulden-Kippsattel und einem Innenlader präsentierte man ein Dreiachstiefbett mit Vorlaufdolly und Andockachse. Ganz neu ist das Dreiachstiefbett mit ausziehbarer hydraulisch gelenkter und gefederter Pendelachse, die Meusburger selbst konzipiert hat. Das hat man, ebenso wie den verbreiterbaren Planenmega und den Innenlader spritzverzinkt, womit sich auch Meusburger um eine Verbesserung des Korrosionsschutzes kümmert. Verzinkt und gebolzt ist der neue Humbaur-Tieflader. In der 30- respektive 40-Tonnen-Klasse stellten außerdem auch Schwarzmüller (mit verbesserten Details), Hiebenthal und Zandt Cargo aus. Dabei gibt es unterschiedliche Ansichten über das ebene Plateau, das Hiebenthal als Sonderlösung und Zandt als Teil des Programms sieht. Die Tirschenreuther zeigten neben dem Plateau-Programm auch einen neuen gekröpften Dreiachssatteltieflader. Die neuen Kräne sind noch intelligenter Auch die Kranhersteller präsentierten zahlreiche neue Modelle: Palfinger zeigte die neuen SH-Reihen in den Baumustern PK 23002 SH, PK 27002 SH und PK 34002 SH. SH steht dabei für Super-HPLS, kurz – eine noch intelligentere Elektronik. Optisch sind die Neulinge an ihrem sichtbar moderneren Design zu erkennen. Beim Zubehör legten die Österreicher mit neuen Zusatzabstützungen und einem neuen Arbeitskorb nach. Ebenfalls neu sind der PK 19502 und der PK 22002 EH High Performance. Bei den Abrollern verbesserte man Details, während man für die Epsilon-Holzkräne ein neues Falt- (österreichisch: „Armparkier“-)system entwickelte, Easy-Fold genannt. Damit wird der Kran durch konstantes Betätigen der Funktion „Knickarm heben“ respektive „senken“ automatisch in Arbeitsstellung gebracht respektive zusammengefaltet. Ebenfalls komplett neu ist die Hubarbeitsbühne P 320. Was Kräne alles wissen müssen Mit gesteigerter Intelligenz begegnet Palfinger dem größten Konkurrenten Hiab: Nach dem automatischen Erkennen der Einsatzart weiß der Kran dank neuem variablem Stabilitäts-Lektor jetzt auch, ob und wie er abgestützt ist. Entsprechend passt er die Hubkapazität immer automatisch ans Stützmoment an. Wer mit dem Gramm rechnen muss, kann so auch kleinere Stützbeinausleger wählen, um Gewicht zu sparen. Der Aufbauer kann im Terminal-Programm alle installationsrelevanten Parameter einstellen und den Kran per Software vorprogrammieren. Dort kann auch der „virtuelle Schutzraum“ um den Bediener herum programmiert werden. Neu sind auch Stützbeinwarnleuchten und für ferngesteuerte Beine eine Stützbein-Bestätigungstaste mit der er zusagt, dass er das Ein- und Ausfahren im Blick hat. Außerdem informieren Stützbeinanzeigen über den jeweiligen Status. Das Paket wird abgerundet durch die schwenkbaren Stützbeinteller. Fassi stellte neben dem neuen F240D samt S800-Steuerblock auch einen Teil der leichten Palette F 55 AXP bis F 160 AXP vor, die jetzt auch mit XP geordert werden kann. Großes Augenmerk legt man außerdem auf die Verringerung des Verbrauchs, wozu der Kran künftig vom LKW-Motor nur noch die Kraft abrufen soll, die tatsächlich benötigt wird. Neben der intelligenteren Elektronik versucht man auch bei Fassi, die Gewichte weiter zu drücken. Ein Dauerthema auch bei MKG, wo man mit dem Trägerfahrezeug auch gleich das individuell auf den Kunden zugeschnittene Gesamtkonzept zeigte. Denn mit den Modellpaletten scheinen auch die Ideen der Kunden zu wachsen. ❙❚■ Gregor Soller 12-Tonnen-Achsen und 55 Grad Lenkeinschlag an der letzten Achse zeichnen Dolls Panther aus Bis zu 60 Grad Lenkwinkel schafft Nooteboom beim MCO-PX Schick: Auch beim Satteltieflader legt Zandt Wert auf das Design Rekordverdächtige 45 Tonnen Achslast bei Goldhofers neuen THP/SL und PST/SL Humbaurs 30-Tonner HTD gibt es jetzt auch gebolzt Neue fahrstabilere Profi-Tieflader und Tandemachser bei Müller-Mitteltal Sorgenfreier Gewährleistungstieflader bei Fliegl Schickes Selbstfahrermodul bei Faymonvilles Powermax, kompakter Vierachskran mit MAN-Komponenten und Effer-Kran von Zink Fahrzeugbau Leichter ums Eck: Scheuerles Schwenkmechanismus für den Windflügeladapter Alles aus einer Hand: Meusburger bietet eine komplette Palette für Tief- und Hochbau Jetzt in Realität: Der neue Es-Ge-Zug mit MKG Bei Ferrari stand die 700er-Serie im Mittelpunkt Suchen Vertriebspartner: Unic-Kompaktkrane Schick und schlau: Die neue Palfinger SH-Reihe Kompakter Neuzugang: Der Fassi F 100 T Cargotec-Kräne mit virtuellem Schutzraum Bauma 2010 Bauma 2010 Bauma 2010 Bauma 2010

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