Berlin. Im Tarifstreit mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer ( GDL ) hat Bahnchef Grube eindringlich vor einem Arbeitskampf gewarnt. Streiks wären „völlig unverständlich und völlig irrational“, sagte er auf dem Neujahrsempfang des Unternehmens am Dienstag. Die GDL streitet mit der Bahn über eine Absicherung von Lokführern, die wegen gesundheitlicher Gründe, etwa nach einem traumatischen Erlebnis im Job, ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Die Gewerkschaft fordert den Abschluss einer Versicherung für solche Fälle. Die Bahn hat angeboten, den von einem traumatischen Erlebnis Betroffenen ihr bisheriges Einkommen für die gesamte Zeit ihrer weiteren Tätigkeit bei der Bahn zu garantieren. Zudem sollen diese Lokführer einen zumutbaren anderen Arbeitsplatz im Konzern ablehnen und stattdessen eine Abfindung verlangen können. Die GDL will das Angebot prüfen und hat bis Ende Januar Arbeitskämpfe ausgeschlossen.
Der Posten des Chelobbyisten wird später vergeben
Nach Grubes Worten wird der Konzern den Posten eines Cheflobbyisten im Vorstand noch nicht auf der Aufsichtsratssitzung am 26. März besetzen, sondern nur über ein Konzept für politische Kommunikation beraten. Dieses sei wichtig, um die Interessen des Unternehmens in Berlin und vor allem in Brüssel zu vertreten. Die Arbeit werde „nicht weniger, ganz im Gegenteil“, betonte Grube. Der Vorstand für Wirtschaft, Politik und Regulierung, Georg Brunnhuber, und der für europäische Angelegenheiten zuständige Joachim Fried scheiden demnächst aus Altersgründen aus. Noch am 7. Januar hatte Grube gemeinsam mit Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht angekündigt, er werde Ende März ein Konzept und einen Personalvorschlag unterbreiten. Damit steht fest, dass vorerst keine Entscheidung über einen Wechsel des früheren Kanzleramtsministers Ronald Pofalla (CDU) zu dem bundeseigenen Unternehmen fällt. Regierungssprecher Steffen Seibert hatte erklärt, Pofalla habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im November über entsprechende Pläne unterrichtet. Diese waren auf scharfe Kritik gestoßen mit der Folge, dass die Große Koalition den Zeitabstand bei einem Wechsel ausgeschiedener Bundesminister in die Wirtschaft nun per Gesetz regeln will. (jök)