Berlin. Im Tarifkonflikt bei der Bahn haben die Arbeitgeberseite und die größte Bahngewerkschaft EVG ihre Verhandlungen am Mittwoch wieder aufgenommen. „Wir haben das Gefühl, dass wir kurz vor dem Durchbruch stehen“, sagte die Verhandlungsführerin der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Regina Rusch-Ziemba, zum Auftakt der 13. Runde in Berlin.
Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte: „Das Ziel ist, heute die Verhandlungen mit der EVG zu einem guten Ergebnis zu bringen.“ Dies werde aber noch einmal schwierig.
Für den Fall, dass es am Mittwoch keine Einigung gibt, hatte die Gewerkschaft mit Warnstreiks gedroht. Das jüngste Bahn-Angebot von 3,4 Prozent und 1,5 Prozent mehr Geld in zwei Schritten reicht ihr nicht aus. Sie möchte zudem eine kürzere Vertragslaufzeit als die angebotenen 28 Monate. An unbekanntem Ort beginnt am Mittwoch auch die Schlichtung zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft GDL.
Schlichter sind der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und Brandenburgs Ex-Regierungschef Matthias Platzeck (SPD). Ramelow geht mit Optimismus in die Gespräche. „Das wird ein steiniger Weg, aber ich bin zuversichtlich, dass die Schlichtung Erfolg haben wird“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Sämtliche Probleme sind lösbar.“
EVG und Bahn betonten, die Schlichtung mit der GDL habe keinen Einfluss auf ihre Verhandlungen. „Wir gehen davon aus, dass nichts Besseres dabei herauskommt“, sagte Rusch-Ziemba. Für den Fall, dass GDL-Chef Claus Weselsky doch mehr herausholt, will die EVG jedoch ein Sonderkündigungsrecht für ihre Tarifverträge. Bahn-Vorstand Weber betonte: „Wir führen eigenständige Verhandlungen mit der EVG.“ (dpa)