Frankfurt/Main. Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn stehen immer noch die meisten Signale auf Rot. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG lehnte am Mittwoch in der fünften Verhandlungsrunde einen Teilabschluss für das bereits abgelaufene Tarifjahr 2014 ab. Die Bahn hatte nach eigenen Angaben eine Einmalzahlung angeboten, um dann unbelastet über die kompliziertere Materie des Tarifvertrags 2015 sprechen zu können.
Die EVG lehnte den Vorschlag nach Angaben eines Sprechers ab, weil man für alle Berufsgruppen eine einheitliche Einmalzahlung erreichen wolle. Die Bahn hat nach eigenen Angaben 510 Euro angeboten, wie sie es bereits im Dezember mit der konkurrierenden Lokführergewerkschaft GDL vereinbart hat. Rund 17.500 Beschäftigte einiger Dienstleistungsbereiche sollten für eine kürzere Periode 340 Euro erhalten. Die Verhandlung soll am 23. Januar in Frankfurt fortgesetzt werden. Danach will die EVG, die noch weitere neue Forderungen auf den Tisch gelegt hat, über mögliche Streiks beraten.
Die Deutsche Bahn verfolgt das Ziel, mit den konkurrierenden Gewerkschaften GDL und EVG jeweils deckungsgleiche Abschlüsse auch für die Folgezeit hinzubekommen. Mit der streikfreudigen GDL soll das nächste Mal am kommenden Montag (19. Januar) in Berlin gesprochen werden. Die Lokführer hatten im vergangenen Jahr mehrfach den Schienenverkehr lahmgelegt. Die EVG hat hingegen noch nicht gestreikt. (dpa)