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Amazon: "Wir bezahlen unsere Mitarbeiter am oberen Ende"

18.12.2014 10:43 Uhr
Amazon: "Wir bezahlen unsere Mitarbeiter am oberen Ende"
Martin Andersen ist Geschäftsführer im Amazon-Logistikzentrum in Graben bei Augsburg
© Foto: Amazon

Der Online-Versandhändler ist für weitere Streiks gerüstet. Martin Andersen, Geschäftsführer im Logistikzentrum Graben, erläutert das Vergütungssystem der Angestellten.

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Graben. Voraussichtlich noch bis Samstag wird mitten im Weihnachtsgeschäft an mehreren Amazon-Standorten in Deutschland, darunter Bad Hersfeld, Werne, Leipzig, Graben bei Augsburg, Rheinberg und Koblenz, gestreikt. Mit dem Arbeitskampf will die Gewerkschaft Verdi für die Mitarbeiter des Online-Versandhändlers eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif anstatt wie bisher nach Logistiktarif durchsetzen. Eine Notwendigkeit sieht Martin Andersen, Geschäftsführer des Amazon-Logistikzentrums in Graben, dafür allerdings nicht. „Was Verdi genau fordert, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass wir nicht weit auseinanderliegen“, betont der 41-Jährige im Gespräch mit der VerkehrsRundschau. „Ich würde sogar so weit gehen, dass wir nahezu auf dem gleichen Lohnniveau liegen, wenn man die Leistungsboni, Prämien und sonstigen Zusatzleistungen einrechnet, die bei uns ein Mitarbeiter zusätzlich zu seinem Bruttoentgelt verdienen kann“, führt er an.

12,69 Euro Stundenlohn nach zwei Jahren

Wie Andersen versichert, werden die Amazon-Mitarbeiter an allen Standorten in Deutschland „am oberen Ende dessen, was in vergleichbaren Tätigkeiten in anderen Branchen üblich ist“, bezahlt. Am Standort Graben liege der Einstiegs-Stundenlohn bei 10,69 Euro und im zweiten Jahr bei 11,80 Euro. Nach zwei Jahren zahle das Unternehmen seinen Mitarbeitern ohne Boni oder Leistungszulagen 12,69 Euro die Stunde. Zudem könne ein Mitarbeiter bis zu acht Prozent Leistungsprämie im Monat und im Dezember bis zu 16 Prozent verdienen. So könne ein angelernter Mitarbeiter in Graben monatlich insgesamt 2200 Euro brutto inklusive acht Prozent Leistungsboni verdienen.

Für weitere Streiks fühlt sich das Unternehmen gut gerüstet. „Bei solchen Streiks machen ja nur sehr wenige Mitarbeiter mit“, sagt Andersen. Ein Streik lege deshalb nicht den gesamten Betrieb lahm, sondern schränke ihn übergangsmäßig etwas ein. Natürlich seinen Streiks mit einem gewissen Risiko verbunden, aber darauf sei Amazon vorbereitet. Einschränkungen würden über das europäische Logistiknetz des Unternehmens abgefedert und die Kunden teilweise über die Logistikzentren in Polen und Tschechien beliefert. (eh)

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