Berlin. Die Deutsche Bahn rechnet in diesem Jahr trotz herber Geschäftseinbrüche wegen der Wirtschaftsflaute nicht mit einem Verlust. Im ersten Halbjahr 2009 habe der bundeseigene Konzern schwarze Zahlen geschrieben, sagte Vorstandschef Rüdiger Grube dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. „Und das wird uns auch im gesamten Geschäftsjahr gelingen.“ Neben Einbußen bei der Fracht dürften auch bei Nah- und Fernzügen Auswirkungen der Flaute zu spüren sein. „Der Personenverkehr ist zwar noch relativ stabil, aber auch da erwarten wir Rückgänge, wenn die Arbeitslosigkeit weiter steigt.“ Um gegenzusteuern, solle stärker von Kurzarbeit Gebrauch gemacht werden. Im Lauf des Jahres galt dies bisher für rund 10.000 Beschäftigte, vor allem im Schienengüterverkehr, wie Grube erläuterte. Der Bereich Transport und Logistik sei massiv von der Krise getroffen und habe ein Umsatzminus von rund 25 Prozent. Ein Verkauf ausländischer Beteiligungen, die Grubes gestürzter Vorgänger Hartmut Mehdorn in den Konzern geholt hatte, stehe nicht zur Debatte. Die Halbjahresbilanz soll am 20. August vorgelegt werden. Der neue Bahnchef betonte, dass der Konzern und die Beschäftigten auch nach dem Scheitern der Teilprivatisierung im vergangenen Herbst motiviert seien. „Wir werden das Unternehmen auch ohne Börsengang wirtschaftlich führen und dabei weder die Pünktlichkeit noch die Sicherheit oder die Dienstleistungsorientierung vernachlässigen.“ Ein rascher neuer Anlauf an die Börse sei weiterhin nicht realistisch: „Vor 2013 oder 2014 wird es wohl keinen Börsengang geben, das gibt der Kapitalmarkt nicht her.“ (dpa)
Bahn rechnet trotz Krise mit schwarzen Zahlen für 2009
Laut Bahn-Chef Grube schwarze Zahlen im 1. Halbjahr 2009 geschrieben / Bereich Transport und Logistik massiv von Krise getroffen