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Bahn: Grube und Mehdorn gemeinsam in Moskau

12.06.2009 12:20 Uhr
Bahn: Grube und Mehdorn gemeinsam in Moskau
Bahnchef Rüdiger Grube (Foto) besuchte zusammen mit seinem Vorgänger Hartmut Mehdorn die russische Staatsbahn RZD.
© Foto: ddp

Engere Zusammenarbeit mit der russischen Staatsbahn RZD angestrebt / Unter anderem Kooperationen im Frachtgeschäft denkbar

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Moskau. Die Deutsche Bahn strebt eine engere Zusammenarbeit mit der russischen Staatsbahn RZD an. Der neue Bahnchef Rüdiger Grube hielt sich am Donnerstag zu Gesprächen mit der russischen Seite in Moskau auf. Grube sagte der Deutschen Presse- Agentur dpa, es gebe eine „Reihe von Ideen“ für einen Ausbau der Zusammenarbeit. Als Beispiel nannte er das Frachtgeschäft von China über Russland nach Europa. Auf Spekulationen, wonach zwischen beiden Bahnen eine Überkreuzbeteiligung möglich wäre, ging er nicht näher ein. Bei dem Besuch wurde Grube von Vorgänger Hartmut Mehdorn begleitet. Auf dem Programm stand auch ein Treffen mit dem Präsidenten der russischen Staatsbahn, Wladimir Jakunin. Der russische Bahnchef hatte zu Beginn der Woche erneut sein Interesse an einer Beteiligung bei der Deutschen Bahn deutlich gemacht. „Früher oder später werden unsere Unternehmen als Co-Eigentümer zusammenwirken“, sagte er der „Financial Times Deutschland“. Ursprünglich wollte die RZD bei dem im Herbst verschobenen Börsengang der Deutschen Bahn rund fünf Prozent der Anteile übernehmen. Am Donnerstag sprach sich Jakunin für einen Austausch von Unternehmensanteilen zwischen den beiden Bahnen aus. „Ob wir in dieser Form bei der Deutschen Bahn einsteigen werden, ist aber noch unklar. In jedem Fall wird das Problem von den Regierungen beider Länder als Bahneigentümer gelöst“, sagte der RZD-Chef in Moskau. Aus seiner Sicht könnten beide Seiten davon profitieren. Der russische Eisenbahnmarkt gilt als der größte Europas. Auf dem 85.000 Kilometer langen Schienennetz werden jährlich 1,3 Milliarden Fahrgäste und 1,3 Milliarden Tonnen Fracht befördert. Die RZD steckt allerdings in finanziellen Schwierigkeiten. Bis zum Jahresende wird sie nach eigenen Angaben einen Schuldenberg von 7,2 Milliarden Euro anhäufen. Noch 2009 will die Staatsbahn Jakunin zufolge Anleihen im Wert von 150 Milliarden Rubel (3,5 Mrd Euro) platzieren und Kredite russischer Banken aufnehmen, um einen Teil der Schulden zu begleichen. Wegen der Wirtschaftskrise musste die Bahn rund 250.000 Beschäftigte in unbezahlten Urlaub schicken. Die RZD als Russlands größter Arbeitgeber hatte bislang 1,2 Millionen Beschäftigte. (dpa)

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