Berlin. Die Deutsche Bahn wird voraussichtlich 2014 wie im Vorjahr ihr Gewinnziel verfehlen. „Ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (...) von 2,2 Milliarden Euro halte ich mittlerweile für eher unwahrscheinlich”, sagte Finanzvorstand Richard Lutz in der Januar-Ausgabe der Mitarbeiterzeitung „DB Welt”. Damit könne das Unternehmen nicht zufrieden sein. Als Gründe nannte der Manager Belastungen durch die Lokführerstreiks, den Sturm „Ela”, die starke Konkurrenz durch Fernbusse und „zusätzliche Planabweichungen in einigen Geschäftsfeldern”.
Abzüglich Zinsen und Steuern sowie der geplanten Dividende für den Eigentümer Bund „bleiben am Ende nur noch 200 bis 300 Millionen Euro übrig. Und das ist für das, was wir vorhaben - nämlich in zusätzliches Wachstum zu investieren - schlicht zu wenig”, merkte Lutz an. Die Bundesregierung hatte zuletzt für das Bahn-Geschäftsjahr 2014 eine Dividende von 700 Millionen Euro eingeplant.
Lutz hatte Ende Juli noch ein operatives Ergebnis mindestens auf Höhe des Vorjahres (2,24 Milliarden Euro) erwartet. Jetzt verwies der Finanzvorstand auf die Folgen des Orkans „Ela” im Juni, der mit mehr als 60 Millionen Euro zu Buche geschlagen habe, und auf die Streiks der Gewerkschaft GDL im Oktober und November, „die uns mehr als 100 Millionen Euro kosten werden”. An die Fernbus-Unternehmen wird die Bahn nach früheren Angaben mindestens 120 Millionen Euro an Umsatz abgeben. (dpa)