Köln. Im Güterverkehr ist bis 2020 mit einem anhaltenden Wachstum zu rechnen. Das teilte jetzt das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) mit, das im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Intraplan Consult eine neue Mittelfristprognose erstellt hat. Getragen wird das prognostizierte Verkehrswachstum demnach von der weiterhin positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, von der das Bundeswirtschaftsministerium aktuell ausgeht.
Im Güterverkehrssektor erwartet das BAG eine jährliche Zunahme von Transportaufkommen und -leistung zwischen 2,0 und 3,1 Prozent. Über den Prognosezeitraum setzt sich das Wachstum der vorherigen Jahre demnach bei allen Verkehrsträgern fort. Es wird aber vorrangig durch Zuwächse beim Straßen- und Eisenbahngüterverkehr getragen. Die Autoren der neuen Mittelfristprognose rechnen mit einer besonders dynamischen Entwicklung des gesamten Güterverkehrs im Jahr 2019. 2020 gehen sie davon aus, dass sich diese positive Tendenz in einer abgeschwächten Form fortsetzt.
Straßengüterverkehr legt am meisten zu
Für den Straßengüterverkehr zeichnet sich laut der neuen Mittelfristprognose ein Wachstum um 2,2 Prozent (Aufkommen) beziehungsweise 3,4 Prozent (Leistung) ab. Der starke Außenhandel in andere EU-Länder könnte den Lkw-Verkehr künftig weiter ankurbeln, meinen die Autoren. Vor allem in der Baubranche rechnen sie mit einem Boom. Der Schienengüterverkehr profitiert demnach vor allem durch eine überdurchschnittliche Entwicklung des Kombinierten Verkehrs. Das BAG geht hier von einer Zunahme um 0,7 Prozent (Aufkommen) beziehungsweise 1,6 Prozent (Leistung) aus.
Gemäß der neuen Mittelfristprognose werden Aufkommen und Leistung in der Binnenschifffahrt im kommenden Jahr voraussichtlich um 1,5 beziehungsweise 1,2 Prozent steigen. Im Jahr 2020 werde dieser spürbare Wachstumsimpuls entfallen, hieß es. Insgesamt rechnen die Autoren für beide Größen einer annähernden Stagnation (0,2 beziehungsweise 0,1 Prozent). In den Jahren 2019 und 2020 ist im Luftfrachtverkehr laut dem BAG entsprechend der außenwirtschaftlichen Entwicklung in Europa und der Welt mit geringeren Wachstumsraten (2,8 beziehungsweise 2,5 Prozent) zu rechnen. (ag)