-- Anzeige --

BAG-Bericht zur Laderampe: Kraftfahrer entladen häufig selbst

15.03.2018 13:05 Uhr
Ameise_6_cargoline
Laut BAG-Bericht herrscht an der Laderampe häufig Unwissen darüber, wer für die Entladung des Lkw verantwortlich ist
© Foto: Cargoline

Laut einem neuen Bericht des BAG müssen 90,9 Prozent der vom BAG befragten Kraftfahrer ihr Fahrzeug selbst entladen – und das, obwohl sie vertraglich dafür nicht immer zuständig sind.

-- Anzeige --

München. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat einen neuen Bericht zu den Abläufen an den Laderampen vorgelegt, der der VerkehrsRundschau vorab vorliegt. Demnach geben 90,9 Prozent der vom BAG befragten Kraftfahrer an, dass sie ihr Fahrzeug mehr oder minder häufig selbst entladen müssen. Lediglich auf 9,1 Prozent aller Kraftfahrer trifft dies nie zu.

Das BAG hatte für den Bericht 778 Kraftfahrer und 87 Rampenbetreiber befragt. „Kraftfahrer und Rampenbetreiber nehmen die Entwicklung der Wartezeiten an Laderampen nach wie vor sehr unterschiedlich wahr“, lautet ein zentrales Ergebnis der Untersuchung. So geben immerhin 40,2 Prozent der befragten Rampenbetreiber an, dass Fahrer an ihren Rampen nie selbst entladen müssen.

46,7 Prozent der Kraftfahrer berichten über längere Wartezeiten

Auch bei den Wartezeiten haben Kraftfahrer und Rampenbetreiber ein unterschiedliches Bild von der Situation an den Laderampen. Während 46,7 Prozent der befragten Kraftfahrer aussagen, dass sich die Wartezeit in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt verlängert habe, teilten diese Ansicht unter den Rampenbetreibern nur 16,3 Prozent. Im Gegenzug hat sich die Wartezeit laut 43,0 Prozent der Rampenbetreiber verringert, während bei den Kraftfahrern dieser Aussage nur 15,4 Prozent zustimmten.

Zuständigkeit über Entladunge häufig nicht geklärt

Ein generelles Problem an der Rampe: Es herrscht große Unwissenheit darüber, wer überhaupt zuständig ist für die Entladung der Fahrzeuge. 64,9 Prozent aller befragten Fahrer und 31,8 Prozent aller befragten Rampenbetreiber gaben an, nicht immer zu wissen, ob die Zuständigkeit für die Fahrzeugentladung vertraglich geregelt ist oder nicht.

Auch Zeitfenstermanagementsysteme (ZMS) und Lkw-Avisierungs- und Abrufsysteme waren Thema der Befragung durch das BAG. Demnach hat über die Hälfte der befragten Fahrer regelmäßig mit Zeitfenstermanagementsysteme zu tun. 83,5 Prozent der Rampenbetreiber bewerten diese Systeme positiv. Bei den Kraftfahrern sind es zwar weniger, aber mit 56,6 Prozent die Mehrheit.

Avisierungs- und Lkw-Abrufsysteme noch zu selten im Einsatz

Potenziale sieht das BAG noch bei den Avisierungs- und Lkw-Abrufsystemen. „60,8 Prozent der befragten Fahrer und 59,5 Prozent der Rampenbetreiber gaben an, dass Informationen über die voraussichtliche Ankunftszeit von Fahrzeugen nie oder nur in seltenen Fällen flössen“, heißt es in dem Bericht. Andererseits hätten 64,1 Prozent der befragten Kraftfahrer an Laderampen nie oder nur selten mit Lkw-Abrufsystemen zu tun. (cd)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Landverkehr

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


Martin Preuss

16.03.2018 - 07:07 Uhr

Hallo, ich fahre einen Kühlersattel und muss immer selbst laden und beim Kunden abladen. Ich fahre bei einer Spedition im Auftrag eines Einzelhandels..An drei Rampen laden, dauert über eine Stunde. Dann fahren wir nachts über 600 Kilometer und entladen selbst. Dann irgendwo Rückladung nehmen, wieder selbst laden. Dann dauert eine Schicht gerne mal 14 - 16 Stunden. Mir reicht es.


Wilhelm

16.03.2018 - 15:03 Uhr

Und welche Erkenntnis zieht die BAG aus ihren Recherchen? Wertvoll wäre es, endlich einmal klarzustellen, dass die Kraftfahrer nicht die unbezahlten Arbeitskräfte der Kunden sind. Bei Aldi, Lidl etc. müssen die Fahrer generell selber entladen. Also zusätzliche Arbeitszeit, die die Arbeitszeit des Tages enorm miniemiert.


Ast

16.03.2018 - 22:48 Uhr

Ich kenne es auch nicht anders Habe einen Jumbo gefahren 120 Paletten beim Kunden selber geladen...u d beim Empfänger abgeladen und abgesetzt.... War immer so ..


Kämpfe

17.03.2018 - 03:36 Uhr

Die BAG tut ja gerade so als ob das etwas neues wäre.... Dazu kommen auch noch Wartezeiten an den Großlagern...Handy Nr. abgeben und auf SMS warten,oder komm in ner Stunde nochmal wieder (bzw.wenn so und so viele Lkw die Rampe geräumt haben kommst wieder)....Nicht mal da kommt man richtig zur Ruhe ,mar schaut aufs Handy oder zählt Lkw's... Das mit den 15 Stunden Schichtzeit ist doch heutzutage in der Lebensmittelbranche auch eine selbstverständlichkein...Und keinen tut es interessieren...Und und und...


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.