Bernstadt. Als „echte Innovation“ im Stückgutmarkt präsentierte im Jahr 2014 die Colo21 AG seinerzeit ihre Plattform-Lösung „E-Groupage“. Nun kündigt Jörg Frommeyer, Colo21-Vorstandsvorsitzender, gegenüber der VerkehrsRundschau eine weitere Neuerung an: Durch die Bildung von gezielten Frachteinkaufsgemeinschaften, auch für kleinere Verlader, wolle Colo21 adäquate Frachtraten erzielen.
Frommeyer weist aber ausdrücklich darauf hin, dass es hierbei nicht um ein einfaches „Preisdrücken“ geht. Der Colo21-Vorstand wörtlich: „Die Zeiten, durch Preisdrücken die Frachtkosten weiter zu reduzieren, sind vorbei.“ Denn Kapazitätsengpässe würden noch sehr lange ein strategisches Marktproblem darstellen, Der Fahrermangel werde sich nicht kurzfristig in Luft auflösen.
Niedrigere Produktionskosten
Durch die gezielte Bündelung von Verkehrsströmen aus den einzelnen Wirtschaftsregionen lassen sich laut Frommeyer aber verbesserte Auslastungen der knappen Kapazitäten und damit geringere Produktions-Stückkosten bei den Speditionen erzielen. Davon würden, betont er, Speditionen wie Verlader gleichermaßen profitieren.
Zu diesem Zweck bildet Colo21 regionale Verladerkreise in verschiedenen Wirtschaftsregionen in der DACH-Region. Gestartet wurde diese Initiative im Raum Nordrhein-Westfalen-Ost, wo Colo21 zufolge eine große Anzahl von Verladern von der Teilnahme überzeugt werden konnte. Darüber hinaus werden aktuell Verladerkreise in Stuttgart, Nürnberg, Frankfurt und Hamburg gebildet.
Verlader können laut Frommeyer kostenfrei den regionalen Verladerkreisen beitreten. Finanziert wird Colo21 durch Mitgliedsbeiträge und eine sendungsbezogene Vergütung von den angeschlossenen Speditionen. Colo21 agiert als neutraler Vermittler zwischen den am Transport beteiligten Parteien und übernimmt keine Speditionsfunktion. (eh)